
„Großvater“ André Stitz ließ sich im Familien-Rollenspiel von den „Enkeln“ erklären, was mit „SchülerVZ“ gemeint ist.
Orientierung in der Informationsflut
Jugendbibeltag mit dem Motto „Ich glaube nur, was ich google“
Kreis Lippe/Schlangen. Rund 100 Jugendliche aus verschiedenen lippischen Kirchengemeinden trafen sich zum Jugendbibeltag der Lippischen Landeskirche im ev.-ref. Gemeindezentrum Schlangen am Samstag, 20. Februar. Landesjugendpfarrer Peter Schröder und der landeskirchliche Jugendbildungsreferent André Stitz hatten den Nachmittag unter das Motto gestellt „Ich glaube nur, was ich google.“
In dem von Schröder geleiteten Workshop beschäftigten sich die Jugendlichen zum Beispiel mit der im 14. Kapitel des Matthäusevangeliums erzählten Geschichte „Jesus und Petrus gehen über das Wasser“. Mit dem PC „googelten“ sie nach Auslegungen dieser Geschichte und tauschten sich im Gespräch über die gefundenen Ergebnisse aus. Dabei wurde ihnen deutlich, dass der christliche Glaube Vertrauen und Hoffnung anbietet, also Werte und Lebenseinstellungen, die über das durch das Internet bereitgestellte Wissen hinausreichen. Zugleich erfuhren die Mädchen und Jungen, dass das Internet nicht unbedingt hilfreich ist, um einen Zugang zu Wundergeschichten zu finden.
Jugendbildungsreferent André Stitz leitete den Workshop „JugendbibeltagVZ“, in dem es um Nutzen und Gefahren sogenannter „sozialer Netzwerke“ wie „SchülerVZ“ und „Facebook“ ging.
In Familien-Rollenspielen diskutierten hier „kenntnisreiche Enkel“ mit „unwissenden Großeltern“ und „zweifelnden Eltern“ über erweiterte Kommunikationswege („Chats“) und deren Missbrauchsmöglichkeiten („Mobbing“).
Zuweilen geben Jugendliche im Internet Meinungen oder eigene Fotos preis, die sie im Nachhinein bereuen, aber nicht mehr aus dem World Wide Web entfernen können. Diese Gefahren thematisierte die von Philipp Schröder geleitete Film-Werkstatt „Online-Szenen“. In dem während des Jugendbibeltags gedrehten kleinen Film ging es um die unerwartete Wirkung von ins Internet eingestellten bzw. per Handy verbreiteten Fotos.
Alle Ergebnisse der insgesamt fünf Workshops flossen in Kurzform in den abschließenden Gottesdienst ein, der von einer Projektband aus Schlangen musikalisch begleitet wurde. Ein Fazit des Jugendbibeltags, das die Katechumenen und Konfirmanden nach gut sechs Stunden mit nach Hause nahmen: Die Internetnutzung eröffnet viele Chancen und Möglichkeiten, aber es gibt auch eine desorientierende Informationsflut und Falltüren in der virtuellen Welt.
22.02.2010