Archiv 2005 - 2001

16.05.2003

Eifersucht, Ehebruch und Eiserne Hochzeit

Pressemitteilung: Die Ehe war Thema des Frühjahrstreffens der Frauenkreise in der Lippischen Landeskirche

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Ganz in Weiß: Braut Iris Kruel, Bräutigam Mechthild Storkebaum.

„Trennen sich Ehen leichtfertiger als früher?“ wurde zum Beispiel in der Einladung gefragt. Antwort darauf und auf andere Fragen gab der Leiter der Ehe-, Familien- und Lebensberatung der Lippischen Landeskirche, Christoph Pompe. „Es gibt keine Paare, die sich leichtfertig scheiden lassen“, berichtete Pompe aus der Erfahrung seiner Beratungstätigkeit.
Die Scheidungshäufigkeit ist bei 30 bis 40 jährigen am größten, die meisten Ehen werden im sechsten bis zehnten Ehejahr geschieden. Darauf hatte Monika Korbach von der Evangelischen Frauenarbeit mit einer kleinen Datensammlung aufmerksam gemacht.
Häufig werde schon lange vor der Trennung eine innere Scheidung vollzogen, meinte Pompe. Die beiden wesentlichen Gründe, die in einem solchen Fall die Ehe noch zusammenhalten würden, seien Kinder und Schulden. „Wenn die Kinder aus dem Haus sind, und die letzte Rate abgezahlt ist, gerät oft die Beziehung in Gefahr“, sagte der Pfarrer und Psychologe.
„Ich bleibe nur wegen der Kinder“, sei jedenfalls eine schlechte Alternative. Für die Kinder sei der ewige Streit zwischen den Eltern schlimmer als eine Trennung. „Verlassenheitsängste“ seien die größten Kinderängste, die Partner müssten sich da ihrer gemeinsamen Verantwortung bewusst sein.
Männer und Frauen hätten auch in einer Ehe nicht automatisch immer die gleichen Interessen. „Es ist schwer auszuhalten, dass Männer und Frauen so verschieden sind“, sagte Pompe. Bei seinem Hinweis, dass Männer weniger für Gespräche zu begeistern sind, konnte er mit der ungeteilten Zustimmung seiner Zuhörerinnen rechnen. „Männer reagieren auf deutliche Handlungen. Entweder Sie sind da, oder Sie sind weg“, hieß sein Rat an die Frauen, die ihrem Partner klarmachen wollten, dass ihre Partnerschaft so nicht weitergehe. Dabei wolle er die vielen langjährigen gelungenen Ehen nicht vergessen, und auch dafür hatte er einen Tipp parat: „Humor ist ein wesentlicher Faktor, der über eine gelungene oder eine misslungene Paarbeziehung entscheiden kann.“ Humor der weiblichen Art hatten die Teilnehmerinnen schon im Laufe des frühen Abends gezeigt. Nach einer Andacht mit Birgit Wulfmeier-Pötzsch und einem Einstieg ins Thema mit Monika Korbach, gab es neben einer Eheberatung nach Loriot bekannte Schlager zum Thema. Bei „Ganz in Weiß“ von Roy Black spielten Iris Kruel und Mechthild Storkebaum mit großem Erfolg Braut und Bräutigam, und auch Lieder von Heidi Brühl, Hildegard Knef oder Herbert Grönemeyer begeisterten das Publikum. „Daran wollen wir auf jeden Fall beim elften Frauentag der Lippischen Landeskirche am 4.Juli in Cappel anknüpfen“, meinte Monika Korbach. Das Thema: „Dein ist mein ganzes Herz“.

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