Archiv 2005 - 2001

08.03.2003

Christus ist Hoffnung in einem Land der Hoffnungslosigkeit

Pressemitteilung: Libanon im Mittelpunkt des Weltgebetstages

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Ein Zedernzweig erinnerte im Weltgebetstags-Gottesdienst in Berlebeck an den sprichwörtlichen Baum des Libanon.

Die Auseinandersetzung mit den politischen Problemen des Libanon, mit dem Alltag der Frauen dort, mit gesellschaftlichen und kirchlichen Themen des Landes war für viele eine beeindruckende Erfahrung. Die Texte, die im Rollenspiel vorgetragen wurden, erzählten von Vertreibung, Gewalt, Schuld, Landminen, Auswanderern und Umweltverschmutzung. Und sie erzählten vom Heiligen Geist und der Hoffnung, die er den Menschen in all der Hoffnungslosigkeit gibt.
Da erzählt die Libanesin Hilaneh von ihrem Sohn, der 1975 auf dem Heimweg von der Universität von Milizen entführt worden war. Er tauchte nie wieder auf. Die neunjährige Yasmina berichtet davon, wie ihr eine Landmine beim Spielen beide Beine nahm. Und Leila sorgt sich um die Natur im Land der Zedern, wo Bäume gefällt, Berge zu Steinbrüchen und seltene Tiere ausgerottet werden. Der Libanon, das kleinste Land des Nahen Ostens, liegt eingezwängt zwischen Syrien und Israel. Konfessionelle Gegensätze und die Ambitionen der Regionalmächte hatten den Staat mit Krieg und Bürgerkrieg überzogen. Jahrelange israelische Besatzung, riesige palästinensische Flüchtlingslager, von Syrien unterstützte Milizen und Bomben auf Beirut schienen dem Land die Hoffnung genommen zu haben. Doch die Gebetstexte der libanesischen Frauen zeigen, dass Hoffnung lebt: „Dank sei dir, Gott, für deinen Heiligen Geist, der uns tröstet und uns beisteht.“
Auch dieser Weltgebetstag ist mit verschiedenen Seminaren der Evangelischen Frauenarbeit intensiv vorbereitet worden. Und zu den Ergebnissen gehörte nicht nur die Vermittlung von politisch-gesellschaftlichem Wissen, sondern auch Schönes und Kulinarisches. So waren in Berlebeck Produkte aus dem Libanon zu kaufen, und im Anschluss an den Gottesdienst reichte das Team um Doris Frie auch libanesische Spezialitäten: vom traditionellen Falafel und einer Spinat-Linsen-Suppe bis zu Baklawa, einem süßen Blätterteig-Walnuss-Dessert. Denn auch das gehört zum Libanon: Gastfreundschaft und eine gute Küche.

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