Archiv 2005 - 2001

17.05.2002

Machen richtige Frauen alles mit links?

Pressemitteilung: Frühjahrstreffen der evangelischen Frauenkreise

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Machten alles mit links: die Organisatorinnen des Treffens Iris Kruel, Birgit Wulfmeier-Pötzsch, Ruth Stahlberg, Margrit Tölle und Marlis Steffestun (von links).

Dass Frauen nicht immer so stark sind wie es der Titel vermittelt, machte Margrit Tölle in einem Referat deutlich. Als Sozialberaterin einer Krankenkasse hat sie oft mit Krankheitsbildern von Frauen zu tun. „Der hohe Medikamentengebrauch von Frauen hängt mit den hohen Belastungen in Beruf und Familie zusammen“, so ihre Erfahrung. „Frauen kommen oft mit diffusen Beschwerden zum Arzt“, meinte sie. Der sei häufig überfordert und verschreibe Medikamente. Statt dessen „müsste der Arzt mal Hilfe verschreiben“, meinte Margrit Tölle. Es sei daher wichtig, die Frauen in ihrem Selbstwertgefühl zu stärken und ihnen Hilfen anzubieten. Sie müssten beispielsweise auch lernen, wie man eine Situation verändern könne, die nicht mehr erträglich sei.
Wie viele unterschiedliche Arbeitsituationen es für Frauen gibt, machten die Veranstalterinnen auf vielfache Weise deutlich. Dass viele davon unbezahlt und oft nicht richtig anerkannt sind, wurde dabei auch klar. Die Frauenporträts reichten von der Sekretärin, der ihre Berufstätigkeit alles bedeutet, bis zu der Frau, die „ihren Mann als attraktive Dekoration begleitet.“ Beim „Heiteren Beruferaten mit Roberta Lembke“ galt es außerdem die „Kindertrösterin“, die „Mann-Wieder-Aufrichterin“ oder die „Streitschlichterin“ zu erraten - ein treffender Hinweis auf das, was Frauen alles tun. Statt der obligatorischen „Schweinderl“ mit Geld gab es in Stapelage Gummibärchen in mehr oder weniger großen Töpfen. Das gemeinsame Erleben, die gemeinsame Stärkung des „Ich-Gefühls“, die auf diesem Frühjahrstreffen in großem Kreis stattfand, gibt es natürlich auch auf kleinerer Ebene. So waren beispielsweise aus Berlebeck gleich zwei Frauenkreise anwesend: „Come together“, der sich Abends trifft, und das „Frühstückstreffen“. Das gemeinsame Essen sei dabei ebenso wichtig wie die Behandlung eines Themas, meinten die Frauen. Zur Stärkung des Selbstwertgefühls der Frauen, das die Referentin in ihrem Vortrag eingefordert hatte, tragen die Frauenkreise sicher ihren Teil bei.

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