Archiv 2005 - 2001

30.04.2002

Der mühsame Weg der Versöhnung

Pressemitteilung: Besuch aus Südafrika in der Lippischen Landeskirche

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Moderator James Buys (rechts) und Synodalsekretär Hawu Mbatha von der Uniting Reformed Church in Southern Africa freuten sich über die Gastfreundschaft ihrer lippischen Partner.

Die neu gewählte Leitung der „Sich vereinigenden Reformierten Kirche im südlichen Afrika“ (Uniting Reformed Church in Southern Africa, URCSA) war zu Gast bei der Lippischen Landeskirche, mit der sie partnerschaftlich verbunden ist.
In der URCSA vereinigen sich zwei farbige Kirchen, die beide unter der Apartheid zu leiden hatten. Die - weiße - Niederländische Reformierte Kirche (Dutch Reformed Church), die auf dieselben Wurzeln zurückgeht, hatte die Vorrangstellung der Weißen seinerzeit theologisch gerechtfertigt und war deshalb vorübergehend aus dem Reformierten Weltbund ausgeschlossen worden. James Buys, der wieder gewählte Moderator (leitender Theologe) der URCSA, betonte bei Gesprächen mit leitenden Vertretern der Lippischen Landeskirche die Hoffnung auf Vereinigung mit den weißen reformierten Mitchristen. Absicht und guter Wille seien auf beiden Seiten vorhanden. Schwierig nannte er jedoch die Detailfragen auf lokaler Ebene: Einige weiße Gemeinden wollten für sich bleiben. Der regionale und überregionale Dialog sei hier weiter.
Die Herausforderungen an die südafrikanische Gesellschaft und damit auch an die Kirchen sind gewaltig: Armut und Aids – wobei wiederum die Armen besonders von der grassierenden Krankheit betroffen sind, weil sie sich kaum medizinische Behandlung leisten können. Die Kirchen betreiben Aufklärungsarbeit und geben diakonische Hilfe. Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier wies darauf hin, dass die URCSA ihre Aufgabe auch darin sieht, die Regierung auf ihre Verantwortung für die Schwachen hinzuweisen.
Die südafrikanische Gäste, die auf dem Weg zur Synode der Evangelisch-reformierten Kirche Nordwestdeutschlands in Emden waren, trafen sich auch mit dem Südafrika-Forum und dem Ökumene- und Missionsausschuss der Lippischen Landeskirche. Sie berichteten über eine weitere Herausforderung an die Kirchen im Besonderen: Die wachsenden charismatischen Bewegungen, bei denen christlicher Glaube auf gefühlsbetonte Erlebniserfahrungen reduziert wird.

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