Archiv 2005 - 2001

12.08.2005

Großes Interesse an Ökumene

Pressemitteilung: Großes Interesse an Ökumene Junge Katholiken aus Guatemala im Gespräch mit Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier und Dechant Karl-Heinrich Brinkmann

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Dechant Karl-Heinrich Brinkmann (Mitte, links) und Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier trafen Bischof Gonzalo de Villa (Mitte) mit jungen Pilgern, die aus Guatemala auf dem Weg zum katholischen Weltjugendtag in Köln sind.

In Guatemala (Mittelamerika) ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung katholisch. Ökumene mit den etwa 30 Prozent evangelischen Christen, die teilweise evangelikal orientiert sind, gibt es nur wenig, berichtet Bischof Gonzalo de Villa. Mit viel Interesse hörten er und die jungen Guatemalteken von den guten Beziehungen der evangelischen und der katholischen Kirche in Deutschland. Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier: „Zu der wunderbaren Erfahrung meiner Generation gehört, dass wir gelernt haben, dass es Unterschiede gibt unter den Kirchen, aber dass die Gemeinsamkeit größer und tiefer ist als das, was uns trennt. Wir haben gelernt uns nicht mehr als Gegner, sondern als Schwestern und Brüder anzusehen, um voneinander zu lernen, was den Reichtum des Glaubens ausmacht.“ Dechant Karl-Heinrich Brinkmann berichtete von seinen persönlichen Erfahrungen: „Ich bin jetzt 13 Jahre Pfarrer in Detmold. Ich bin hier von den evangelischen Mitbrüdern und Schwestern sehr herzlich aufgenommen worden. Das war für mich eine schöne frohe Erfahrung.“ Ökumenische Gottesdienste, viele Gespräche und gemeinsame Veranstaltungen prägen das gute Verhältnis der beiden Kirchen. „Das ist auch unsere Freude, dieses Miteinander“, so Noltensmeier. „Und es gibt die große Hoffnung, dass diese Gemeinschaft noch tiefer werden kann.“
Die Guatemalteken hatten viele Fragen. Ob es zum Beispiel eine absolute Autorität in der evangelischen Kirche gebe. „Unsere Kirchen werden von einer Gemeinschaft von Menschen geleitet, einer ist etwas hervorgehoben vor den anderen“, erklärte der Landessuperintendent. „Bischof Wolfgang Huber ist Ratsvorsitzender und Sprecher der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der die 23 Landeskirchen angeschlossen sind.“ Der katholische Papst sei für evangelische Christen nicht der heilige Vater, aber ein „sehr geachteter Bruder in Christus“.
Die Gäste aus Guatemala wollten wissen, was evangelische und katholische Christen gemeinsam haben. „Das ist einfach zu sagen. Wir glauben gemeinsam an Gott, den Vater und Schöpfer, an Jesus Christus als Herrn der Welt und an die Kraft des Heiligen Geistes“, so Noltensmeier. „In Fragen des Aufbaus der Kirche und der Bedeutung des kirchlichen Amtes gibt es Unterschiede, aber die sind nicht so wichtig wie das, was uns verbindet.“ Dechant Brinkmann ergänzte: „Wir beten gemeinsam das Glaubensbekenntnis, es unterscheidet sich nur in einem Wort, wo es um die Kirche geht. Wir beten zusammen das Vaterunser. Das verbindet ungemein.“ Offensichtliche Unterschiede seien zum Beispiel das Zölibat bei den katholischen Priestern und dass es in der evangelischen Kirche Männer und Frauen im geistlichen Amt gibt. Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier: „Wichtig ist, dass wir in der Versöhnung leben und so ein Beispiel geben in einer friedlosen Welt, in der wir nur als versöhnte Kinder Gottes überleben können. Von daher haben Sie als junge Menschen eine große Aufgabe.“

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