Archiv 2005 - 2001

02.06.2005

Am Vorabend des Jubiläums

Pressemitteilung: Am Vorabend des Jubiläums Das Lippische Damenstift St. Marien kann nächstes Jahr auf 700- jährige Geschichte in Lemgo zurückblicken

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Dechantin Margarete Krohn-Grimberghe freut sich über kleine Kostbarkeiten, die sich im Besitz des Stiftes St. Marien befinden.

„Heute haben wir keine schönen, historischen Häuser mehr, aber dafür eine große Aufgabe: wir bieten altengerechtes Wohnen an.“ Margarete Krohn-Grimberghe ist seit zweieinhalb Jahren die Dechantin (Vorsteherin) des Lippischen Damenstifts St. Marien. In 134 Wohnungen mitten in Lemgo organisiert die öffentlich-rechtliche Stiftung, die unter der Rechtsaufsicht des Landesverbandes Lippe steht, ein an den Bedürfnissen älterer Menschen orientiertes Wohnen. Stiftsdamen gibt es zur Zeit acht. „Das sind heutzutage Damen, die selbst hier eingezogen sind und sich für soziales, diakonisches Engagement interessieren“, berichtet die Dechantin. Die Stiftsdamen machen bei den anderen Bewohnern und Bewohnerinnen Besuche, helfen beim Einkaufen und in Notfällen. Margarete Krohn-Grimberghe organisiert und koordiniert die Aufgaben, übernimmt aber auch selbst Betreuungsaufgaben. „Ich habe alle Wohnungen in anderthalb Jahren einmal aufgesucht“, berichtet sie lächelnd. „Ich wollte überall einmal sein.“
Neben den Aufgaben der Gegenwart lässt sich Krohn-Grimberghe immer wieder von der Geschichte des Stifts faszinieren. Voller Freude zeigt sie das, was an die alten Zeiten erinnert: Das einzige noch bestehende der historischen Häuschen, in denen früher die Stiftsdamen lebten, historische Mauern oder auch alte Briefe und Urkunden. Aus einer Vitrine holt sie altes Kristallgeschirr hervor, dazu eine Oblatenbüchse aus dem 14. Jahrhundert und ein Holzkästchen aus dem 15. Jahrhundert: kleine Schätze, durch die Jahrhunderte aufbewahrt, das ein oder andere durch die Äbtissinnen mit eingebracht. „Äbtissinnen standen früher dem Stift vor, “ erklärt Margarete Krohn-Grimberghe. Waren die Stiftsdamen in früheren Jahrhunderten ausschließlich „Töchter aus höherem Hause“ stammten die Äbtissinnen seit 1713 immer aus dem regierenden Haus zur Lippe.
Heute wirkt das Stift St. Marien in Lemgo weiter und bietet alten Menschen eine Heimat. Erst jetzt sind 18 neue Wohnungen fertig geworden. Bis auf zwei sind bereits alle vergeben. Ansprechpartnerin ist Hildegard Rost. Sie kümmert sich ehrenamtlich um Verwaltungsaufgaben und präsentiert stolz die Wohnungen, die Gegenwärtiges und Vergangenes verbinden: modern und doch als Teil des historischen Bezirks des alten Klosters und Stifts St. Marien- in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche St. Marien und uralten, historischen Klostermauern.

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