Archiv 2005 - 2001

16.02.2005

Das Größte aber ist die Liebe

Pressemitteilung: Das Größte aber ist die Liebe „Kirche im Kerzenschein“ am Vorabend des Valentinstages

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In der von Kerzen erleuchteten Stadtkirche zu Horn segnet Pfarrer Maik Fleck Paare.

Vieles ist anders in diesem Gottesdienst zu später Stunde. Fünf in der Kirche verteilte Stationen bringen die Gemeinde in Bewegung. In einer Sitzecke liegen Stifte und Papier. Gemeindemitglieder schreiben hier Fürbitten auf, die später verlesen werden. Von einem Ausbildungsplatz für die Tochter bis zur Bitte um eine verlässliche (Ehe-) Partnerschaft reichen die Wünsche.
Unter der Kanzel steht eine Schreibwand. Darauf steht groß und in einem Herzen das Wort Liebe. Die Gottesdienstbesucher ergänzen, was ihnen dazu einfällt. Vertrauen, Geborgenheit, Zärtlichkeit schreiben einige, andere Wärme und Achtung voreinander. Eine weitere Station ist der Chorraum, wo Pfarrer Fleck Paare gemeinsam segnet. Als Zeichen für Gottes Nähe legt der Pfarrer den Paaren die Hände auf und erklärt ihnen: „Der Segen soll Mut machen zum Zusammenleben. Gott sagt in Jesus Christus, dass er bei Euch ist.“
An einer anderen Station wählen die Gemeindemitglieder den Bibelspruch aus, der nachher der Predigttext sein soll. Das Ergebnis ist eindeutig. Die große Mehrheit der Gottesdienstbesucher entscheidet sich für die Sätze aus dem ersten Brief des Paulus an die Korinther: „Was bleibt, sind drei Dinge: Glaube, Hoffnung, Liebe. Das Größte aber ist die Liebe.“ In der Predigt erklärt Pfarrer Fleck: „Wo wir ja sagen, richten wir etwas von Gott aus. Und Gott sagt nicht nur ja zu denen, denen alles gelingt, sondern er bekennt sich mehr noch zu denen, die alles vermasselt haben oder denen alles vermasselt wurde.“
Liebe und Christ sein – eine rein geistige Beziehung? Nein. Nach der Predigt spielen Cornelia und Ralf Böthgen einige „Szenen einer Ehe“. Am Frühstückstisch vor dem Altar und in einem Bett unter der Kanzel zitieren sie aus dem Hohen Lied der Liebe des Alten Testaments, einer biblischen Sammlung von Liebesgedichten. Pfarrer Fleck: „Ich finde es gut, dass es in der Bibel neben den Gebeten, die sich mit Hoffnung, Klage, Sünde und Vergebung beschäftigen, auch ein Buch gibt, das voller Freude die Liebe besingt.“
Wie im Flug verstreichen die 90 Minuten des Gottesdienstes. Am Kirchenausgang verabschiedet sich der Pfarrer von allen Besuchern persönlich. Und die danken ihm für diesen besonderen Gottesdienst, der am Vorabend des Valentinstages bewiesen hat, dass der 14. Februar nicht nur ein Tag der Floristen und Blumenhändler ist. Ganz im Gegenteil: Seinen Namen verdankt der 14. Februar dem Bischof der mittelitalienischen Stadt Terni. Valentin war dort im 3. Jahrhundert Bischof. Der Überlieferung nach hat er um 268 das Martyrium erlitten. Er soll ein Herz für die Liebenden gehabt und ihnen zum gemeinsamen Glück verholfen haben – so will es die Legende.

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