Archiv 2005 - 2001

30.09.2004

Dagegen ist ein Kraut gewachsen

Pressemitteilung: Dagegen ist ein Kraut gewachsen Spirituelle, naturheilkundliche und medizinische Aspekte der Heilung

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Krankenhausseelsorgerin Gerlinde Kriete-Samklu, der Detmolder Arzt Dr. Ekkehardt Thießen und Pastor Obed Klu aus Ghana sprachen über spirituelle, naturheilkundliche und medizinische Aspekte der Heilung.

„Einen reichen Schatz an Kräutern besitzen wir auch in Deutschland. Doch gibt es niemanden, der in teuren klinischen Studien die medizinische Wirksamkeit dieser Kräuter beweist, wie es die strengen Arzneimittelrichtlinien vorschreiben.“ Für Dr. Ekkehardt Thießen, Arzt am Klinikum Detmold, sind krankheitslindernde Leistungen der Naturheilkunde und heilende Erfolge der Schulmedizin dennoch kein Widerspruch, sondern eine Möglichkeit der gegenseitigen Ergänzung.
Mit traditioneller afrikanischer Medizin behandelt Pfarrer Obed Klu seine Patienten in Accra, der Hauptstadt des westafrikanischen Staates Ghana. Zur Blutbildung und zur Stärkung der Abwehrkräfte verabreicht er seinen Patienten einen Tee aus Blättern des Teakholz-Baumes. Die gestampfte Asche der verbrannten Wurzeln des Melonenbaums (Papaya) rege den Appetit an und senke den Blutdruck. Andere in Ghana vorkommende Pflanzen sollen gegen Asthma, Magengeschwüre und Typhusfieber helfen. Auch ein „Kräuter-Viagra“ hat Pastor Klu in seinem Medizinschrank.
Als evangelischer Seelsorger vertraut Klu aber nicht nur auf die Heilkraft der Pflanzen. Zusammen mit seinen Patienten betet er und ermutigt so die zu ihm kommenden Menschen, die Krankheit anzunehmen und nicht an ihr zu verzweifeln. Pastor Klu selbst leidet seit seiner Kindheit an einer Augenkrankheit. Afrikanische Pflanzenmedizin hat sie nicht heilen können. Koreanische Ärzte empfahlen ihm eine riskante Hornhauttransplantation, aber Klu lehnte ab. Er habe die Beeinträchtigung seines Augenlichtes akzeptiert, berichtete er im Gemeindehaus seinen Zuhörern. Sie hindere ihn nicht daran, zusammen mit seinen Patienten und Gemeindemitgliedern zu beten und der erlösenden Botschaft des Evangeliums zu vertrauen.
Für Pfarrerin Gerlinde Kriete-Samklu, evangelische Krankenhausseelsorgerin am Klinikum Detmold, gehört zu einer ganzheitlichen Patientenbetreuung deren seelsorgerische Begleitung. Der Glaube könne den Erschöpften Kraft spenden und den durch ihre Krankheit verunsicherten Menschen den „Schutzmantel Christi“ anbieten. Als Krankenhausseelsorgerin begleite sie die Menschen während ihrer Krankheit, höre ihnen zu und tröste sie nach Möglichkeit. Die Seelsorge am kranken Menschen sei das Bemühen darum, die Menschen nicht verzagen zu lassen, sondern mit ihnen zu gehen - auch bis zuletzt, wenn die Schulmedizin an ihre Grenzen gekommen ist. Viele Bibelgeschichten erzählten von der Begrenztheit des Lebens und dass es kein Leben ohne Krankheit gebe. Dies anzuerkennen, so die Pfarrerin, und dennoch das Vertrauen auf Erlösung zuzulassen, wenn der Mensch dem Menschen nicht mehr helfen könne, sei die Botschaft des Glaubens.

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