Archiv 2005 - 2001

20.09.2004

Eine wichtige und bereichernde Erfahrung

Pressemitteilung: Eine wichtige und bereichernde Erfahrung Sechs rumänische Theologiestudenten zu Gast in Lippe

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v.l. Eszter Berke, Lóránd Müller, Orsolya Menyhárt, Vizaknai Balázs Sipos, Csilla L_rincz, Miklós Jácint Orbán, Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier und Kirchenrat i.R. Klaus Wesner.

Erwartungsvoll und etwas aufgeregt wirken die jeweils drei jungen Frauen und Männer, die da am runden Tisch in einem Raum des Landeskirchenamtes sitzen. Alle sind Anfang 20 und studieren am Theologischen Institut in Klausenburg. Seit einer Woche sind sie in Lippe, für die meisten von ihnen ist es der erste Besuch in Deutschland. Sie sind bei Pfarrern verschiedener Gemeinden untergebracht und begleiten ihre Gastgeber bei der Arbeit: Da gibt es Besuche in Altenheimen und zu Geburtstagen, sie nehmen am Konfirmandenunterricht und an Kirchenvorstandssitzungen teil. Vieles ist anders als in ihrer Heimat: „Hier sind die Kirchenvorstände sehr engagiert. Wenn zum Beispiel ein Fest ansteht, dann helfen alle mit, es gibt mehr ehrenamtliche Mitarbeiter als bei uns“, findet Miklós Jácint Orbán.
“Bei uns müssen die Pfarrer alles selbst machen. Die Gemeinden sind sehr auf sie zentriert“, ergänzt Csilla L_rincz, selbst Tochter eines Pastors: „In unserer Gemeinde wird zur Zeit ein Jugendhaus gebaut und mein Vater muss alles organisieren, zum Beispiel auch, dass genug Ziegel und Zement da sind.“ Die anstrengende Arbeit hat Folgen: Viele Pfarrer sind schon nach wenigen Jahren im Amt völlig ausgebrannt, berichten die Studenten.
Die Gruppe besichtigt das Landeskirchenamt und das benachbarte Diakonische Werk. „Die Häuser sind so schön und in gutem Zustand“, fällt Csilla auf. In Rumänien fehle für die Instandsetzung der Gebäude das Geld.
Landessuperintendent Noltensmeier nimmt sich viel Zeit. Er führt die Studenten auch noch in die Stadt, zeigt ihnen die Marktkirche und das Schloss. Der Austausch mit den Menschen der Partnerkirchen in aller Welt liegt ihm besonders am Herzen: „Die Öffnung über die Grenzen hinaus ist eine wichtige und bereichernde Erfahrung.“ Vor allem junge Leute sollten sich kennen lernen. „Es entstehen persönliche Beziehungen und man bleibt in Kontakt.“
Die sechs jungen Frauen und Männer bleiben noch bis zum 26. September in Lippe. Es ist ihnen anzumerken, dass sie die Gastfreundschaft der Gemeinden und die neuen Erfahrungen genießen. Nur eine Sache gefällt ihnen nicht. Alle lachen und nicken, als Vizaknai Balázs Sipos sich beschwert: „Es gibt hier viel zu viel Gemüse zum Essen“.

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