Archiv 2005 - 2001

19.07.2004

Frieden schaffen und versöhnen

Pressemitteilung: Frieden schaffen und versöhnen Junge Theologiestudenten aus Brasilien und Osteuropa zu Gast in lippischen Gemeinden

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Nadia Engler aus Brasilien und Károly Gáspár aus Rumänien nehmen viele Eindrücke aus Lippe mit.

Der Tisch im Gemeindehaus der Marktkirche in Lage ist zum Frühstück gedeckt: Theologiestudenten aus Brasilien, Rumänien, Litauen, Estland, Ungarn und Serbien verabschieden sich von ihren lippischen Gastgebern. Jedes Jahr vergibt das Gustav-Adolf- Werk, das älteste Hilfswerk evangelischer Kirchen in Deutschland, Stipendien für ein Studienjahr in Leipzig. Zum Abschluss gehen die Studenten immer eine Woche lang ins Praktikum, in diesem Jahr erstmals im Bereich der Lippischen Landeskirche, in Gemeinden der Klasse Lage.
„Bei der Arbeit mit Stipendiaten aus unseren Partnerkirchen geht es uns darum, Frieden zu schaffen und Versöhnungsarbeit zu leisten“, erklärt Pfarrer Hans Schmidt, Geschäftsführer des Gustav-Adolf-Werkes.
Alle sind sich einig: diese Woche hat neue Erfahrungen gebracht. Die Gäste haben Kirchenvorstandssitzungen mitgemacht, Konfirmanden kennen gelernt, die Bibelstunde oder auch die Frauenhilfe besucht. „Alle sind so begeistert, dass wir da sind“, freut sich die 23-jährige Nadia Engler aus Brasilien. „Immer wieder musste ich erzählen, wie es bei mir zu Hause ist, das hat richtig Spaß gemacht, weil die Leute hier so interessiert sind.“
Nadia berichtet auch über Unterschiede im Gemeindeleben: „Bei uns arbeiten viel mehr Menschen ehrenamtlich.“ Es gebe einfach nicht genug Geld in den Gemeinden, um die vielen sozialen Probleme zu bewältigen. Károly Gáspár aus Rumänien ist beeindruckt von der freundlichen Aufnahme in Lippe: „Uns verbindet, dass wir alle Christen sind. Da zählt die Sprache nicht, die Leute sind nett und schenken uns Aufmerksamkeit.“
Doch nicht nur die Stipendiaten nehmen viel mit aus ihrer Praktikums-Woche. „Diese persönliche Begegnungen bringen am meisten“, stellen die beiden Pfarrer Frank- Günther Hochgreff aus Lage und Doris Leichsenring aus Oerlinghausen fest. „Projekte in unseren Partnerkirchen werden greifbarer, wenn Leute davon erzählen.“ Da sei schon mal ganz spontan in den Gemeinden Geld gespendet worden. So kann Cléo Martin, wenn er zurück in Brasilien ist, neue Gitarren anschaffen: „Cléo macht Kinder- und Jugendarbeit in den ärmsten Regionen seiner Heimat, über die gemeinsame Musik erreicht er die Kinder, die oft völlig auf sich allein gestellt sind“, erzählt Pfarrer Hochgreff.
Die sieben jungen Leute reisen nun zurück in ihre Heimatländer. GAW- Geschäftsführer Hans Schmidt sieht sie mit Bedauern ziehen: „Ihr ward sehr harmonisch, habt Euch als eine Gruppe gefunden, die Gemeinschaft gehabt hat.“

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