Das Gemeindefest bot neben Informationen zu Südafrika auch viel Musik.

Einheit als Gabe und Aufgabe

Südafrikanisches Gemeindefest in Spork-Wendlinghausen

Dörentrup/Spork-Wendlinghausen. Die Gäste aus der südafrikanischen Partnergemeinde Alexandra hatten es zwar nicht rechtzeitig zum Gemeindefest geschafft: dennoch feierten die evangelisch-reformierten Kirchengemeinden Spork-Wendlinghausen und Hillentrup am Sonntag, 19. August, einen Festgottesdienst und anschließend ein südafrikanisches Gemeindefest.

Die beiden Kirchengemeinden pflegen seit 2003 eine Partnerschaft mit der reformierten Kirchengemeinde in Alexandra, einem Stadtteil von Johannesburg. Vor zwei Jahren war eine Gruppe aus den lippischen  Gemeinden zu Besuch in Alexandra, nun erwarten die Lipper den Gegenbesuch. Leider dauerte es mit den Reisevisa für die südafrikanischen Partner länger als erwartet, so dass es mit dem gemeinsamen Gemeindefest am Sonntag nichts wurde. Doch konnten Pfarrerin Stefanie Rieke-Kochsiek und Kirchenältester Jochen Brunsiek zum Auftakt des Festgottesdienstes eine Botschaft mit Grüßen der Freunde aus Alexandra verlesen, die hoffen, im Laufe der Woche in Spork-Wendlinghausen und Hillentrup anzukommen.

Warum diese Partnerschaft gepflegt wird – das erläuterte Pfarrerin Stefanie Rieke-Kochsiek in ihrer Predigt: „Praktizierte Partnerschaft bezeugt die Einheit des Leibes Christi und baut Brücken in der Zerrissenheit dieser Welt.“  So stehe es in den  Leitlinien für die Gestaltung von ökumenischen Partnerschaften der Lippischen Landeskirche. „Ihr aber seid der Leib Christi und jeder einzelne ist ein Glied an ihm“, heißt es im Korintherbrief, aus dem Pfarrerin Rieke-Kochsiek den Predigttext zum Festgottesdienst nahm (1. Korinther 12, 12-27): „Dieser Text ist einer der grundlegendsten in der Bibel für die ökumenische Bewegung. Die Suche nach Einheit haben wir uns nicht ausgedacht. Dass wir als Christen zusammengehören, ist nicht unsere Idee.“ Die Einheit der Kirche Jesu Christi sei Gabe und Aufgabe zugleich, so sage es das Bekenntnis von Belhar, das in den schlimmsten Zeiten der Apartheid verfasst wurde und die Verantwortung der Kirche für Gerechtigkeit und Parteinahme für die Schwächsten beschreibt. Rieke-Kochsiek weiter: „Wir gehören zusammen, wir sind alle Leib Christi“. Warum das so sei? „Weil Gott es will – und weil Jesus Christus sich so entschieden hat in der Welt zu sein, in der Vielfalt.“  Dabei sei eines ganz wichtig: „Gerade in der Verschiedenheit brauchen wir uns – unsere Partner sind genauso Teile des Körpers wie wir.“ Früher habe man die Partnerschaft auch Patenschaft genannt. Das sei heute anders. „Es geht um Gegenseitigkeit, um Partnerschaft auf Augenhöhe.“

Nach dem Gottesdienst gab es Informationen über Südafrika, über die jahrelange Politik der Rassentrennung, aber auch über die heutige Situation mit den Gegensätzen von Arm und Reich und das sehr lebendige Leben in der Kirchengemeinde Alexandra. Musikalisch umrahmt wurde das Gemeindefest durch Posaunen, Flöten, einen Spontanchor und die Orgel. Gelegenheit, die ökumenischen Gäste zu erleben, besteht übrigens am Freitag, 24. August, um 19 Uhr bei einem Chorkonzert in Hillentrup oder auch am Sonntag, 26. August, 16 Uhr, beim Freibadgottesdienst in Dörentrup.

20.08.2007