Festpredigt des Superintendenten: Dr. Andreas Lange predigte zum 700. Jubiläum von St. Marien.

Auf Sand gebaut mit stolzer Geschichte

700 Jahre Kirche St. Marien in Lemgo

Lemgo. Mit einem Dank- und Festgottesdienst, musikalisch umrahmt von Orgelmusik und der Marienkantorei unter Leitung von Landeskantor Volker Jänig, wurde in Lemgo das 700-jährige Jubiläum der Kirche St. Marien gefeiert. Pfarrer Matthias Altevogt begrüßte die Gäste, darunter neben Landrat Dr. Axel Lehmann, Lemgos Bürgermeister Markus Baier und Landessuperintendent Dietmar Arends weitere Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kultur und Kirche. Dorothea Ruhe, Vorsitzende des Kirchenvorstandes, ging auf die Baugeschichte der Kirche ein, die im Zuge der Gründung der Neustadt 1260 begann. Am 18. November 1320 wurde die Marienkirche eingeweiht. Das Gebäude hat von Anfang an Probleme bereitet, weil es auf Sand gebaut und der Grundwasserspiegel hoch war. Öfters musste die Kirche wegen Einsturzgefahr saniert werden, bis 1995 Eisenstreben den Säulen Stabilität verliehen.

Superintendent Dr. Andreas Lange würdigte in seiner Predigt die stolze Geschichte der Kirche. Nonnen des Klosters Lahde, die nach Lemgo zogen, hätten das größte Bauprojekt Lemgos im 14. Jahrhundert vollendet. „Welch Freude ist es, in dieser Kirche Konzerte zu hören und Gottesdienste zu feiern.“ Lange erinnerte an die Namenspatronin Maria. Maria sei eine menschliche Identitätsfigur und in der Volksfrömmigkeit sehr beliebt. In Grußworten erfuhr St. Marien weitere Würdigung: Landrat Dr. Axel Lehmann betonte den Halt, den Glaube und Kirche in Krisenzeiten geben können, Bürgermeister Markus Baier hob die kulturelle Bereicherung der Stadt durch St. Marien hervor und Landessuperintendent Dietmar Arends die ökumenische Perspektive der Geschichte der Kirche – am 31. Oktober sei Reformationstag gefeiert worden und einen Tag später 700 Jahre St. Marien: „Die Geschichte, in die wir hineingestellt sind, ist immer größer als die eigene Geschichte und hat eine ökumenische Tradition. Letztlich leben wir gemeinsam in der einen Kirche Jesu Christi“.

10.11.2020