Kam bei den gehörlosen und hörenden Besuchern aus Lippe sehr gut an: Die Performance „Flirt“ in Laut- und Gebärdensprache im Stadttheater Herford.

Theater mal anders

Gehörlose Menschen aus Lippe besuchten Aufführung in Herford

Kreis Lippe. Personen, die nicht hören können, sind von fast allen kulturellen Veranstaltungen ausgeschlossen. Es ist für sie sinnlos, Musikkonzerte, Vorträge oder Theatervorstellungen zu besuchen. Nur ganz selten gibt es mal ein Angebot wie das vom Stadttheater Herford. Dort wurde im Februar die Performance „Flirt“ in Laut- und Gebärdensprache aufgeführt.


Die Beratungsstelle für Hörbehinderte im Diakoniereferat der Lippischen Landeskirche wollte dieses besondere Angebot unterstützen und lud interessierte gehörlose Kulturliebhaber zum Stück ein. 20 Theaterbesucher folgten der Einladung und erlebten eine bunte, lebendige Performance in Laut- und Gebärdensprache:

Menschen begegnen sich. Austesten, erste Blicke, leichtes Lächeln, ein Schritt aufeinander zu, ein Funkeln in den Augen. Wera Mahne und ihr Team aus tauben und hörenden Darstellerinnen und Darstellern starteten eine Online-Recherche, in der auch Menschen, die nicht zum Team gehörten, Geschichten und Erlebnisse zum Thema Flirten und Körpersprache beisteuern konnten. Aus dem Material ist ein Stück entstanden, das den Fokus auf Begegnungen legt: Was sagen wir eigentlich, wenn wir gerade nichts sagen? Gebärdensprache und Lautsprache werden in dieser Produktion künstlerisch miteinander verschränkt. Gemeinsam erschaffen sie Erlebnisräume, die die Zuschauer, hörend oder taub, auf ihrer jeweiligen Wahrnehmungsweise erleben können.

Bernd Joachim, zuständig für die Gehörlosenarbeit im Diakoniereferat der Lippischen Landeskirche: „Das Stück kam bei den gehörlosen Besuchern sehr gut an. Sie würden sich freuen, wenn es im kulturellen Bereich in der Region immer mal wieder solche Angebote geben würde“.

24.02.2020