Förster Frank Homuth (Mitte) erläutert evangelischen und katholischen Seelsorgerinnen und Seelsorgern die Bestattung im Friedwald Kalletal.

Friedwald besucht

Katholisch-Evangelischer Seelsorgertag beschäftigte sich mit Thema Bestattungskultur

Kreis Lippe. Um die neuere Entwicklung der Bestattungskultur ging es auf dem Seelsorgerinnen- und Seelsorgertag der Lippischen Landeskirche und des Dekanats Bielefeld-Lippe am Mittwoch, 25. April, in Varenholz. Auf dem Programm stand unter anderem die Besichtigung des Friedwalds im Kalletal. Seit Oktober 2004 gibt es dort die Möglichkeit der Beisetzung in einer Urne am Fuße eines selbst ausgewählten Baumes.

„Ich finde diese Form der Beisetzung unproblematisch, so lange sie nicht anonym geschieht“, sagte Landessuperintendent Dr. Martin Dutzmann in seinem anschließenden Vortrag im Gemeindehaus der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Varenholz über Veränderungen in der Trauerkultur vor etwa 40 Seelsorgerinnen und Seelsorgern. Es sei richtig, dass naturreligiöse Vorstellungen, nach denen der Verstorbene in den Naturkreislauf zurückkehre, sich mit der christlichen Hoffnung auf Auferstehung nicht verbinden lasse. „Nur: Kann man denn solche Vorstellungen pauschal allen unterstellen, die sich selbst oder einen Angehörigen im Friedwald beigesetzt wissen wollen?“ Es komme nicht auf die Bestattungsart an, sondern darauf, dass den Menschen am Erd-, Urnen- oder Waldgrab klar gesagt werde, worauf Christen angesichts des Todes hoffen: „Jesus lebt! Mit ihm auch ich.“ Dass er die Bestattung im Friedwald für unproblematisch halte, bedeute allerdings nicht, dass er „sie auch wünschenswert finde“. Nach seinem Verständnis sei ideal für Gemeindemitglieder die Beisetzung auf einem konfessionellen Friedhof: „Dort predigt der Friedhof durch seine Anlage sowie durch Grabinschriften mit und es wird sichtbar, dass zur Gemeinschaft der Heiligen auch jene gehören, die uns im Tod vorausgegangen sind.“

30.04.2007