Mensch und Medien

Religionslehrertagung in St. Nicolai befasste sich mit digitaler Bildung

Fortbildungstag mit Praxisnähe: Friederike Wenisch (Mitte) erklärt Möglichkeiten der digitalen Vernetzung.

Kreis Lippe/Lemgo. Ein Tag mit Beamer, Leinwand, freiem W-Lan, Smartphones und Tablets – Chancen und Grenzen digitaler Bildung im Religionsunterricht standen im Mittelpunkt der Religionslehrertagung im Gemeindezentrum der ev.-luth. Kirchengemeinde St. Nicolai in Lemgo.
Etwa 50 Religionslehrerinnen und Religionslehrer waren der Einladung gefolgt, sich mit „Möglichkeiten zu beschäftigen, digitales Lernen in den Unterricht mit einzubeziehen“, wie Landespfarrer Andreas Mattke, Schulreferent der Lippischen Landeskirche, es zum Auftakt formulierte, verbunden mit der Frage: „Welche Chancen hält digitales Lernen speziell für den Religionsunterricht vor?“

Dass es in erster Linie um den Unterricht und nicht um die Ausrüstung der Schulen mit der entsprechenden Technik gehe, betonte Karsten Fahrenkamp von der Schulaufsicht der Bezirksregierung Detmold zum Thema Digitalisierung: “Im Vordergrund sollte der Gedanke stehen, wie Unterricht aussehen soll in diesem Jahrhundert, um die Schülerinnen und Schüler zu erreichen." Dann werde auch die Digitalisierung gut vorwärts gehen. Kirchenrat Tobias Treseler griff diesen Gedanken auf und hob hervor, dass Kirche dafür da sei, die theologischen Fragen zur Digitalisierung zu thematisieren. Treseler überbrachte außerdem die Wertschätzung und Anerkennung der Kirchenleitung der Lippischen Landeskirche „für die Arbeit und das Engagement der Religionspädagogen in den Schulen.“

 Während einer Andacht durch Social Media Pfarrer Wolfgang Loest konnten die Teilnehmenden sowie Menschen, die den Livestream von der Veranstaltung verfolgten, sich per Smartphone beteiligen und zum Beispiel Fürbitten posten, die auf der Social Wall gezeigt wurden.

Friederike Wenisch (Gymnasium Altona, Hamburg) und Jörg Lohrer (Comenius- Institut, Münster)  führten die Teilnehmer von der Kulturtechnik Sprache über Schrift und Buchdruck bis hin zur Digitalisierung mit ihren Herausforderungen. Sie erläuterten anschaulich, wie die Vernetzung und der Austausch von Religionspädagogen im deutschsprachigen Raum funktionieren kann, wie ein Live-Chat im Unterricht geht und wo Informationen zu finden sind. Besonders im Fokus der Referenten dabei: Offenheit und Öffentlichkeit, digitale Vernetzung über offene Technologien, um Ideen und Wissen zu teilen, aber auch Themen wie Urheberrecht, Datenschutz, Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und Pornographie im Netz oder der Umgang mit der Informationsflut. Es gehe darum „Kindern zu zeigen, wie sie mit Medien umgehen“, so Friederike Wenisch.

Die Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, um Fragen zu stellen und ließen sich ganz praktisch erklären, wie sie sich wo im Internet vernetzen und im Unterricht arbeiten können. In Workshops wurden als Themen die religionspädagogische Vernetzung per Twitter (Jörg Lohrer), der virtuelle Besuch religiöser Lernorte (Friederike Wenisch), Möglichkeiten von Smartphones im Unterricht (Wolfgang Loest) und das Erstellen von Stop-Motion Filmen (Manfred Karsch, Schulreferat, Kirchenkreis Herford) behandelt. Dabei kamen die VR Brillen gleich zum Einsatz, die dankenswerter Weise vom Förderverein Theologische Bibliothek/Mediothek angeschafft wurden und ab Januar in der Landesbibliothek ausgeliehen werden können. Ein Bücher- und Medientisch der Lippischen Landesbibliothek zum Thema digitale Bildung, eine Twitter Station, ein 3 D Drucker und der Segensroboter Bless U-2 ergänzten den Tag auf vielfältige Weise

03.12.2018