Ein vielfältiger Botschafter des Evangeliums

Pfarrer Bernd Wulfmeier aus dem Schuldienst verabschiedet

Emotionaler Schlusspunkt: Theo Wedding, Katharina Leykauf und Bernd Wulfmeier (von links) bewegen mit ihrer Darbietung von "Imagine".

Detmold. Nach mehr als 22 Jahren als Pfarrer im Schuldienst am Felix-Fechenbach-Berufskolleg ist Bernd Wulfmeier am Freitag in den Ruhestand verabschiedet worden. Am Gottesdienst in der Martin-Luther-Kirche wirkten Schüler und Weggefährten mit.



Augenzwinkernd startete der Projektchor der Schule mit dem Lied „Freedom is coming“, handelt es sich bei dem südafrikanischen Gospelstück doch um ein Befreiungslied: „Freiheit kommt“. Landespfarrer Andreas Mattke, Schulreferent der Lippischen Landeskirche, würdigte Bernd Wulfmeier als „leidenschaftlichen, unkomplizierten und schülernahen Pfarrer“.

Viele aktuelle und ehemalige Schüler waren in die Kirche gekommen, dazu Kollegen, Familie und Freunde und sogar ein alter Bekannter aus seiner Zeit als Gemeindepfarrer in Oberhausen-Sterkrade. Sie sahen den 65-jährigen, wie sie ihn über die Jahre kennen und schätzen gelernt haben: Kraftvoll leitete er – oft gemeinsam mit seinem langjährigen Weggefährten Theo Wedding – die unterrichtserprobten musikalischen Stücke, darunter das stimmungsvolle „Wir wollen aufstehn“ oder das zweistimmige „Gloria“.

Das Mittel, mit dem Gott in dieser Welt wirke, sei seine Liebe, die jedem Menschen bedingungslos geschenkt sei, ohne dass dieser eine Leistung erbringen müsse, so Wulfmeier in seiner Predigt. „Gott ist Liebe“, betonte er. „Vielleicht wollte ich in all diesen Schuljahren, in denen ich mit euch zusammen war, nicht viel mehr sagen als das.“

Kirchenrat Tobias Treseler, der ihn mit Gebet und Segen verabschiedete, hob Wulfmeiers Haltung hervor: „Er ist Pfarrer und Pädagoge, zugleich Seelsorger, Gesprächspartner und jemand, der den Menschen viel Freude schenkt.“ Damit habe er auf vielfältige Weise die Botschaft des Evangeliums weitergegeben.

In besonderer Weise wandte sich Theo Wedding an seinen Freund. „Du hast auch Verzweiflung und Dunkelheiten mit anderen Menschen erlebt, aber nie aufgehört, von Gottes Liebe zu sprechen“, erklärte er.

Nach dem Segen durch Pfarrerin Christa Willwacher-Bahr und dem irischen Segenslied „Möge die Straße“ sorgten Wedding, Wulfmeier und Katharina Leykauf am Klavier mit „Imagine“ für einen bewegenden Abschluss. Vor der Kirche hatte der scheidende Schulpfarrer noch unzählige Hände zu schütteln. „Meine Gefühle fahren Karussell“, meinte Wulfmeier. „Ich bin bewegt, wehmütig und glücklich zugleich.“ Für seinen Ruhestand plane er zunächst eine Rhein-Radtour. Den Kindergärten und Schulen werde er aber etwa im Gitarrenunterricht erhalten bleiben.

10.07.2017