Eine Heimat finden

Zweite Auftaktveranstaltung im Zukunftsprozess mit mehr als 100 Menschen

Im Gespräch: Der Landeskirchenrat, Gemeindemitglieder und weitere Interessierte.

Kreis Lippe/Detmold. Das Gemeindehaus der ev.-luth. Kirchengemeinde Hiddesen war komplett gefüllt – mehr als 100 Menschen waren zur zweiten Auftaktveranstaltung im Zukunftsprozess der Lippischen Landeskirche zusammengekommen, um ihre Wünsche und Erwartungen an Kirche zu formulieren.



In dem auf zwei Jahre angelegten Diskussionsprozess, der unter der Überschrift „Kirche in Lippe – auf dem Weg bis 2030“ steht, sammelt der Landeskirchenrat (Kirchenleitung) in diesem Herbst in insgesamt drei Veranstaltungen, moderiert von Journalistin Christine Etrich, die Voten von Gemeindemitgliedern. Diese sollen in die weiteren Beratungen in den Kammern und Ausschüssen der Lippischen Landeskirche mit einfließen. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie die Landeskirche aufgestellt sein muss, um auch in Zukunft ihre Aufgaben gut erfüllen zu können.

Die Besucher des Abends in Hiddesen regten beispielsweise mehr Zusammenarbeit unter den Kirchengemeinden, aber auch mit der Landeskirche an. Es wurde eine Stärkung von unterstützenden landeskirchlichen Diensten gewünscht, ebenso wie die Berücksichtigung der Belange von Jugendlichen und eine Entlastung für Pfarrer, um diesen mehr Zeit für Seelsorge einzuräumen. Weiterhin solle Kirche aus ihren Gebäuden heraus mit Angeboten zu den Menschen gehen, die persönliche Beziehung zwischen Menschen in den Mittelpunkt stellen und das Evangelium als Grundlage der kirchlichen Arbeit betonen.

Einige Besucher brachten die Sorge mit, dass es schon feste Pläne zum Beispiel für Gemeindekooperationen gebe – diese Sorgen konnte Landessuperintendent Dietmar Arends entkräften: „Es gibt keine Pläne zur Zusammenlegung von Gemeinden oder zu weiteren Pfarrstellenreduzierungen.“ Er selbst wünsche sich, dass Menschen auch weiterhin in den Kirchengemeinden eine Heimat finden. Seiner Überzeugung nach müssten Kirchengemeinden dafür an verschiedenen Stellen stärker zusammenarbeiten. Zum Beispiel, indem mehrere Gemeinden gemeinsam eine gut aufgestellte Jugendarbeit anbieten – mit vereinten Kräften. Dietmar Arends: „Ich sehe hier vor allem eine große Chance, im Miteinander neue Ressourcen zu entdecken.“

Die dritte und gleichzeitig letzte Auftaktveranstaltung (mit Livestream unter www.evangelippisch.de) findet am Freitag, 11. November, um 19.30 Uhr im Gemeindehaus der ev.-ref. Gemeinde Schötmar statt. Alle Interessierten sind eingeladen.

04.11.2016