Für die Kirche unverzichtbar

Landessuperintendent Dietmar Arends sprach im Haus Münsterberg über das Alte Testament

Landessuperintendent Dietmar Arends sprach im Haus Münsterberg über das Alte Testament.

Detmold. „Das Alte Testament lesen“ hieß ein Vortrag von Landessuperintendent Dietmar Arends, in dem er sich mit der Bedeutung des Alten Testaments für den christlichen Glauben auseinandersetzte. Sein Fazit war eindeutig: „Ohne das Alte Testament ist das Neue Testament nicht zu verstehen. Wenn wir uns von unseren Wurzeln des Alten Testaments abkappen, verlieren wir unsere Identität.“

Lippische Landeskirche, Katholisches Bildungswerk Lippe und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V. hatten in das Haus Münsterberg in Detmold eingeladen und das Thema hatte für ein volles Haus gesorgt. Der Vortrag war eine Reaktion auf eine Diskussion um das Alte Testament. Ausgangspunkt war eine Forderung, nach der dem Alten Testament nicht die gleiche Bedeutung im biblischen Kanon zuerkannt werden sollte wie dem Neuen Testament. Eine Diskussion, die in der Geschichte der christlichen Kirche immer wieder einmal erhoben wurde, aber in den vergangenen Jahren mit dem erneuten Aufgreifen der Thesen durch den Theologen Notger Slenczka an Aktualität gewonnen hat. „Slenczka steht ziemlich alleine da, aber er nötigt uns, Stellung zu beziehen“, so Dietmar Arends. Er könne Slenczkas Herabstufung des Alten Testaments als Ausdruck eines vorchristlichen Gottesverständnisses ebenso wenig nachvollziehen wie die Argumentation, dass die christliche Kirche durch dessen Einordnung in den biblischen Kanon die Enteignung des Judentums betreibe. „Die christliche Kirche steht mit dem Bekenntnis zum Alten Testament zu ihren jüdischen Wurzeln.“ Er stellte aber auch für die christliche Kirche fest: „Das eine einheitliche Verstehen des Alten Testaments gibt es nicht.“  Manche Texte seien uns eher fremd doch das gelte auch für Texte des Neuen Testaments. Das Alte Testament verdiene noch mehr Beachtung im kirchlichen Alltag. Dietmar Arends: „Unsere Ethik ist tief im Alten Testament verankert. Unsere Gemeindearbeit und unsere Predigten können ohne das Alte Testament nicht sein. Für uns als Kirche ist es unverzichtbar.“

05.09.2016