Faires Frühstück

Alavanyo lud zum Probieren und Informieren ein

Faires Frühstück. Gertrud Wagner, Maria Fockens, Phil Kuijpers, Emmie Rakowsky und Debora Staab frühstücken zusammen im Gemeindehaus. (von links) Im Hintergrund spielt Annette Wolf Klavier.

Detmold. Biokaffee aus Südamerika, Tee aus Sri Lanka, Kakao aus Peru und Marmelade aus Swasiland. Dies alles gibt es im Eine-Welt-Laden Alavanyo in Detmold. Zum Weltladentag haben ehrenamtlich Mitarbeitende des Ladens im ev.-ref. Gemeindehaus am Markt ein faires Frühstück angeboten.


 

Rund 50 Gäste kamen (Samstag, 7. Mai), um fair gehandelte Produkte zu genießen und sich über fairen Handel zu informieren. Der Spendenerlös des Frühstücks ist für die Solaranlage einer Bergklink der Gossner Mission in Chaurjahari (Nepal) bestimmt.

Der Weltladentag ist ein politischer Aktionstag, der bereits zum 21. Mal stattfindet. Das diesjährige Motto „Mensch.Macht.Handel.Fair.“  fordert den weltweiten Schutz der Menschen- und Arbeitsrechte. Viele Besucher unterzeichneten in einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin den entsprechenden Appell.

Mitarbeiter des Eine-Welt-Ladens „Alavanyo“ setzen sich mit dem Verkauf fair gehandelter Produkte für menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen, faire Löhne und  Nachhaltigkeit durch ökologischen Anbau ein. 22 Ehrenamtliche kümmern sich um den Verkauf in der Bruchstraße, hinter der Sparkasse am Markt und erwirtschaften einen jährlichen Gewinn von rund 20 000 Euro, der für soziale Projekte in Entwicklungsländern gespendet wird. Unter anderem erhält die Berufsfachschule in „Alavanyo“ die Hälfte. Von diesem Dorf in Ghana stammt der Ladenname, der zum Programm wurde. „Alavanyo“ bedeutet in der afrikanischen Landessprache „Alles wird gut.“ Der Laden ist in Trägerschaft der Lippischen Landeskirche und feiert nächstes Jahr sein 35-jähriges Jubiläum.

Gertrud Wagner, die am Frühstück teilnahm, schätzt die freundliche Bedienung und Atmosphäre des Ladens, in dem sie gerne Schokolade und Geschenke einkauft. Sie erinnert sich: Der Laden wurde vom damaligen Landesjugendpfarrer Karl Drüge zusammen mit Schülern gegründet. Ihre Kinder halfen damals mit. Die Anfänge in der ehemaligen Zentrale für Jugendarbeit in der Lortzingstraße waren schwierig und die Öffnungszeiten begrenzt. Fairer Handel war hier jedoch schon ein Thema, bevor Einzelhandel und Discounter "Fair Trade" entdeckt haben.

Kundin der ersten Stunde ist auch Maria Fockens, die Stoffe, Musikinstrumente sowie Kaffee und Tee im Laden kauft. Zum Mitarbeiterteam gehört Emmie Rakowsky. Jede Woche übernimmt sie einen Ladendienst, der jeweils zu zweit stattfindet und vier Stunden umfasst. Debora Staab befindet sich im Erziehungsurlaub, der ihr einen Ladendienst pro Woche ermöglicht. Die älteste Mitarbeiterin mit 80 Jahren ist Rita Brackhage. „Ich möchte ein kleines Zeichen für eine gerechte Welt setzen", sagt sie. Mit am Tisch sitzt Phil Kuijpers aus den Niederlanden. In ihrer Heimatstadt Kerkrade, in der Nähe Aachens, wurde 1969 der erste Weltladen gegründet. Von dort breitete sich die Bewegung über ganz Westeuropa aus. Heute sind über 2400 Weltläden im europaweiten Netzwerk organisiert. Die frühere Bezeichnung „Dritte-Welt-Laden“ wurde inzwischen durch „Eine-Welt-Laden“ oder nur „Weltladen“ ersetzt, um die Gleichberechtigung im partnerschaftlichen Umgang zu betonen.

13.05.2016