Bibeldorf-Gründer Dietrich Fricke (links) begrüßte die Kinder und ihre Begleitung: Hermann Donay, Herbert Winkler, Burkhard Krebber, Karl-Friedrich Klöpping und Klassenlehrerin Kerstin Christ (von links).

Zeitreise in die Welt der Bibel

Ev. Gemeindestiftung und Bibelgesellschaft ermöglichen Bibeldorf-Besuch

Kreis Lippe/Lemgo/Rietberg. Kräutergarten, Nomadenzelte, Zimmerei und Zollstation: Das Bibeldorf Rietberg lädt seine Besucher ein zu einer Zeitreise in die Welt der Bibel. Die Evangelische Gemeindestiftung Lippe ermöglichte in Zusammenarbeit mit der Lippischen Bibelgesellschaft 23 Grundschulkindern der Südschule Lemgo den Besuch des Bibeldorfs.

Für die Gemeindestiftung begleiteten Hermann Donay und Herbert Winkler sowie für die Bibelgesellschaft Burkhard Krebber und Karl-Friedrich Klöpping die Lemgoer Gruppe.
Hermann Donay erläuterte dem Gründer des Bibeldorfs, dem Rietberger Pfarrer Dietrich Fricke, dass die Gemeindestiftung im Jahr 2013 als Sonderaktion Fahrten von lippischen Konfirmanden, Katechumenen und Schülern (im Rahmen des Religionsunterrichts) in das Bibeldorf fördert. Dies habe so viel Anklang gefunden, dass die Bibelgesellschaft und die Gemeindestiftung zusätzliche Finanzmittel zur Verfügung gestellt haben, um der Nachfrage gerecht zu werden. Insgesamt rund 1.000 Schüler und Konfirmanden planen, in diesem Jahr mit Unterstützung der Sonderaktion das Bibeldorf zu besuchen.
Hermann Donay: „Auftrag der Evangelischen Gemeindestiftung Lippe ist, den Kirchengemeinden dabei zu helfen, gute Gemeindearbeit zu leisten.“ Zwei wichtige Aufgabenfelder seien in diesem Zusammenhang die „Weitergabe des Evangeliums“ und die „Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“. Diesem Auftrag stelle sich auch das Bibeldorf Rietberg als „erfahrungsbezogener und erlebnisorientierter Lernort zur Welt und Umwelt der Bibel“. Kindern und Jugendlichen zu helfen, diesen Lern- und Erlebnisort zu besuchen, sei gut angelegtes Geld.
Träger des Bibeldorfs ist die Evangelische Kirchengemeinde Rietberg. Pfarrer Dietrich Fricke berichtete, dass das Erlebnismuseum seit 2003 auf einer Flächengröße von mittlerweile fünf Fußballfeldern (35.000 Quadratmetern) aufgebaut werde, um den Besuchern die Zeit der Bibel näher zu bringen. Denn vielen Menschen, insbesondere jungen Leuten, würden die biblischen Geschichten und historischen Hintergründe immer unbekannter. 30.000 Interessierte haben das Bibeldorf im Jahr 2012 besucht: „Wir erzählen keine Märchen, sondern vermitteln Geschichte. Bei jungen Besuchern gilt für uns das Leitwort: Vom Greifen zum Begreifen.“
Davon überzeugten sich auch die Kinder aus Lemgo. Nach einem Besuch im Haus des reichen Zöllners und einer Stippvisite bei den römischen Soldaten mischten sie sich im Kräutergarten aus biblischen Pflanzen ein duftendes Würzsalz. In der Seilerei übten sie sich im Flechten von Seilen und in der Zimmerei lernten sie, mit dem Zieheisen Zaunpfosten anzuspitzen. Und dass mit der Vaterunser-Bitte „Unser tägliches Brot gib uns heute“ eine aufwändige und mühsame Arbeit und kein Spaziergang zur Bäckerei gemeint ist, lernten die Kinder, als sie ihr eigenes Brot auf dem offenen Feuer backten.
 

24.05.2013