Symbolischer Startschuss (von links nach rechts): Dr. Peter Bausch (Umweltzentrum Heerser Mühle e.V.), Volker Stammer (Stadtwerke Bad Salzuflen), Ulrich Kaminsky (Umweltzentrum Heerser Mühle e.V.) und Heinrich Mühlenmeiernehmen (Lippische Landeskirche) nehmen das BHKW gemeinsam offiziell in Betrieb.

Startschuss für modernes Minikraftwerk

Umweltzentrum Heerser Mühle spart mit neuster Technik 23 Tonnen CO2 im Jahr

Bad Salzuflen. Das Umweltzentrum Heerser Mühle e.V. nimmt ein energieeffizientes Mikro-Blockheizkraftwerk (Mikro-BHKW) in Betrieb. Die moderne Anlage erzeugt gleichzeitig Wärme und Strom. Gegenüber der bisherigen Anlage spart das Umweltzentrum jedes Jahr etwa 23 Tonnen Kohlendioxid ein.

Die bisherige Gasheizung des Umweltzentrums war 23 Jahre alt und überdimensioniert und damit weder ökologisch noch wirtschaftlich sinnvoll. Das neue Minikraftwerk ist kaum größer als ein Kühlschrank und besteht aus einem leise arbeitenden Stirling-Motor mit einer thermischen Leistung von rund sechs Kilowatt (kW) und einer elektrischen Leistung von einem kW. Ein Spitzenlastgerät ist in die Anlage integriert, das bei erhöhtem Wärmebedarf dazugeschaltet wird.
„Mikro-BHKWs sind schwerpunktmäßig für den Leistungsbedarf von Ein- und Zweifamilienhäusern konzipiert. Sinnvoll ist der Einsatz der Geräte bei einem Wärmebedarf ab etwa 20.000 kWh pro Jahr. Das ist in vielen Altbauten der Fall“, so Volker Stammer, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Salzuflen.
Pro Jahr wird die neue Anlage des Umweltzentrums insgesamt voraussichtlich rund 28.000 Kilowattstunden (kWh) Wärme und etwa 2.500 kWh Strom erzeugen. Damit wird sie nicht nur den gesamten Wärmebedarf für das 320 Quadratmeter große Seminargebäude, sondern auch einen Großteil des Strombedarfs des Umweltzentrums decken. Der zeitweilig zu viel erzeugte Strom wird in das Stromnetz der Stadtwerke Bad Salzuflen eingespeist und nach dem Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz (KWKG) vergütet.
Dr. Peter Bausch (Trägervereinsvorsitzender Umweltzentrum Heerser Mühle e.V. und Ulrich Kaminsky (Geschäftsführer Umweltzentrum Heerser Mühle e.V.) freuen sich über das Mikro-BHKW: „Wir freuen uns, eine wirtschaftliche und ökologisch sinnvolle Heizalternative gefunden zu haben. Die Investitionskosten hätte das Umweltzentrum nicht aufbringen können. Umso mehr haben wir uns über den Lösungsvorschlag der Stadtwerke Bad Salzuflen gefreut“.

So haben fünfzig Prozent der Investitionskosten die Stadtwerke Bad Salzuflen übernommen. Die restlichen fünfzig Prozent stammen aus dem „Öko-Strom-Regio-Lippe Pool“ - eine Kooperation der Stadtwerke Bad Salzuflen, Lemgo, Detmold und der Lippischen Landeskirche, deren gemeinsames Ziel in dem Ausbau der ökologischen Energieerzeugung im Kreis Lippe liegt. Mit Öko-Strom-Regio-Lippe bieten die beteiligten Stadtwerke atomfreien TÜV-zertifizierten Strom, der mit Kraftwärme-Kopplungs-Anlagen oder aus regenerativer Energie stammt, an, dessen Erlöse zum Teil in den Ökostrom-Regio-Lippe Pool fließen.

Die Lippische Landeskirche tritt im Rahmen der Kooperation als unabhängige Instanz für die Verwaltung und Ausschüttung der finanziellen Mittel ein. „Die Lippische Landeskirche engagiert sich tatkräftig für die klimaschonende Energieversorgung. Mit Öko-Strom-Regio-Lippe werden Zusatzeinnahmen erwirtschaftet, die zu 100 Prozent in neue zusätzliche Anlagen zur ökologischen Stromerzeugung investieren werden“, so Heinrich Mühlenmeier, Umweltbeauftragter der Lippischen Landeskirche.

Die Anlage im Umweltzentrum Heerser Mühle wird von den Stadtwerken Bad Salzuflen betrieben. Der lokale Energieversorger übernimmt darüber hinaus den vollständigen Wartungsservice. Interessenten können sich das Mikro-BHKW als Referenzobjekt bei Veranstaltungen im Umweltzentrum anschauen. Weitere Informationen sind in der Energieberatung der Stadtwerke Bad Salzuflen erhältlich, Tel. 05222/808-0.
 

15.05.2013