Lebensraum Kirchturm

Vier Kirchengemeinden erhalten NABU-Plakette

Freuen sich über das Projekt „Lebensraum Kirchturm“: Simon Höft (Barntrup), Heinrich Fritzemeier (Sonneborn), Heinrich Mühlenmeier, Annegret Kehmeier (Alverdissen), Reinhard Grotius (Bösingfeld), Dr. Klaus Steinheider, Vorstand Kreisverband NABU Lippe. (von links) Im Hintergrund die Kirche in Barntrup.

Kreis Lippe/Barntrup. Mit der Plakette „Lebensraum Kirchturm“ sind vier Kirchengemeinden im lippischen Nordosten ausgezeichnet worden. Die evangelisch-reformierten Kirchengemeinden in Sonneborn, Barntrup, Alverdissen und Bösingfeld bieten in ihren Kirchtürmen Quartiere für Dohlen, Turmfalken und Fledermäuse.

Mit dem Projekt „Lebensraum Kirchturm“ macht der NABU auf ein Problem aufmerksam, erklärt Dr. Klaus Steinheider (Vorstand Kreisverband NABU Lippe): „Bei Kirchturmsanierungen werden Einfluglöcher und Brutnischen häufig zum Schutz gegen Tauben verschlossen. Selbst kleine Arten wie Sperling oder Hausrotschwanz stehen dann vor verschlossener Tür. Ziel des Projektes ist es, die Brutplätze für Turmfalken, Dohlen, Schleiereulen, Fledermäuse und andere Arten zu erhalten und Kirchtürme wieder als Lebensraum zu öffnen.“
Sechs Jahre nach dem Start sind mehr als 640 Kirchen in Deutschland für ihren Einsatz für den Artenschutz mit der Plakette „Lebensraum Kirchturm“ ausgezeichnet worden. Bereits 14 lippische Kirchengemeinden haben das Signet erhalten, ein Zeichen auch für die gute Zusammenarbeit mit dem NABU.
Heinrich Mühlenmeier, Umweltbeauftragter der Lippischen Landeskirche: „Nach einer Umfrage in den Kirchengemeinden bieten fast 50 % der evangelischen Kirchen in Lippe Nistmöglichkeiten für Dohlen, Turmfalken, Schleiereulen sowie weitere Vögel und Arten an. Dort finden sie ausreichend Raum zum Brüten, ohne dass sie ins Innere der Kirchtürme gelangen. Zusätzlich finden sich in und an weiteren Kirchen Unterschlupfmöglichkeiten für Fledermäuse.“
Weitere Informationen finden Sie auf dieser Projektseite.

11.02.2013