Christina Raschdorf und Nils-Rune Kothen präsentierten beim Lippischen Orgelsommer in Helpup geistliche Musik in der Kirche.

Ausrichtung auf das Wort

Lippischer Orgelsommer zu Gast in Helpup

Kreis Lippe/Oerlinghausen-Helpup. Orgelkonzerte, Kirchenführungen und Kaffeetrinken, das sind die drei Hauptbestandteile des „Lippischen Orgelsommers“, der beliebten Veranstaltungsreihe von Lippischer Landeskirche und Lippischem Heimatbund. Am vergangenen Sonntag (22. Juli) war sie zum ersten Mal in der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Helpup zu Gast.

Der Lippische Orgelsommer biete Kultur für Geist, Körper und Seele, betonte Friedrich Brakemeier, Vorsitzender des Lippischen Heimatbundes, in seiner Begrüßung: „Ich freue mich, dass die Veranstaltung nach wie vor so gut angenommen wird.“
Pfarrer Friedhelm Nachtigal und Kirchenmusikerin Christina Raschdorf informierten über die Geschichte der Kirche und der Orgel.
Die Kirche wurde zwischen 1906 und 1908 erbaut – kurze Zeit nach der Gründung der evangelisch-reformierten Gemeinde Helpup selbst. Pfarrer Nachtigal wies auf eine architektonische Besonderheit hin: Anders als in vielen Kirchen üblich fehlen in der Mitte des Gebäudes große Säulen. Dies sei durch eine neuartige Verstrebungstechnik möglich gewesen, erklärte er. Seit der Einweihung der Kirche sind auch die Kanzel und der Abendmahlstisch fester Bestandteil. Sie befinden sich direkt im Zentrum des Gotteshauses und unterstreichen auf diese Weise die evangelisch-reformierte Ausrichtung auf das Wort, wie der Pfarrer deutlich machte. Des Weiteren wies er auf das Antependium hin, das das Kirchenjahr illustriert. Eine Helpuper Künstlerin hatte es vor acht Jahren angefertigt. Weitere Stationen der Kirchenführung waren die Kirchenfenster, der Taufstein aus dem Jahr 1990 und ein hölzerner Tauffisch, der zeigen soll, „dass wir als Getaufte gemeinsam unterwegs sind“, so Nachtigal.
Über die Orgel berichtete anschließend Kirchenmusikerin Christina Raschdorf. Die heutige Orgel mit drei Manualen und 29 Registern ist seit 1968 in der Kirche. In den 80er Jahren wurde das Instrument „generalüberholt“, es klinge seitdem viel weicher, so die Musikerin. Als „ganzen Stolz der Gemeinde“ bezeichnete die Organistin zudem den hell klingenden Zimbelstern auf der Spitze des Instruments. Das hell klingende Spielwerk sei besonders in den Weihnachtsgottesdiensten gefragt.
In der Pause bestand bei Kaffee und Kuchen im Gemeindehaus reichlich Gelegenheit zum Austausch. Anschließend lauschte das Publikum dem virtuosen Spiel von Christina Raschdorf, die zusammen mit dem Tenorsänger Nils-Rune Kothen auftrat. Sie stimmten Werke von Komponisten wie Johann Sebastian Bach, Antonin Dvorak und Jehan Alain an. Mit dem „Vater Unser“ von Arvo Pärt klang das gelungene Konzert aus. Die nächste Veranstaltung des „Lippischen Orgelsommers 2012“ findet am kommenden Sonntag, 29. Juli, um 15 Uhr in Leopoldstal statt. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.


 

23.07.2012