Künftig vier reformierte Klassen

Lippische Landessynode beschließt Umsetzung bis 2015

Kreis Lippe/Lage-Stapelage. Künftig soll es statt sechs nur noch vier reformierte Klassen (Kirchenkreise) in der Lippischen Landeskirche geben. Das hat die Landessynode auf ihrer Tagung am Freitag, 15. Juni, beschlossen. Die Lutherische Klasse bleibt bestehen wie bisher. Bis spätesten 2015 soll die Umsetzung erfolgen.

Vorgesehen sind die reformierten Klassen Ost, Nord, West und Süd mit jeweils zwischen 31.000 und 49.000 Gemeindegliedern.

Die Reform ist aus Sicht der Synode notwendig, da in den vergangenen Jahren alle Klassen der Lippischen Landeskirche durch Gemeindegliederrückgang und Pfarrstellenkürzungen geschrumpft sind. So haben die Klassen in den letzten zehn Jahren aufgrund der demographischen Entwicklung durchschnittlich je 3000 Gemeindeglieder verloren.

Bereits jetzt stoßen kleinere Klassen an die Grenzen ihrer Möglichkeiten.

So sind Vertretungsdienste im Gemeindepfarrdienst nur noch schwer zu organisieren, wenn es zum Beispiel nur noch neun Vollzeitpfarrstellen in einer Klasse gibt. Für bestimmte Funktionen wie im Klassenvorstand oder in Ausschüssen wird es zunehmend schwieriger, ehrenamtlich Mitarbeitende zu gewinnen.

Daher sei eine Reform unter dem Gesichtspunkt, die Klassen zu erweitern, sinnvoll. Zum Beispiel könne so der Austausch und die Kooperation zwischen den Gemeinden intensiviert werden.

Die besondere Rechtsstellung der Lutherischen Klasse steht für die Synode nicht zur Disposition. Beide Konfessionen, die reformierte und die lutherische, sollen eigenständig erhalten bleiben. Dies entspricht der besonderen Geschichte der Lippischen Landeskirche und ist ihr Profil, das sie von unierten Kirchen unterscheidet. 

 

Weitere Infos zur Lippischen Landeskirche (Stand 2012):

Rund 180.000 Gemeindeglieder
69 reformierte und lutherische Gemeinden (58 ref., 10 luth., 1 ev.)
6 reformierte und 1 lutherische Klasse
52 Synodale

15.06.2012