Elfriede Drefenstedt sprach im Rahmen des Lippischen Orgelsommers über die Kirche in Wöbbel.

Wechselvolle Geschichte

Lippischer Orgelsommer zu Gast in Wöbbel

Kreis Lippe/Schieder-Schwalenberg/Wöbbel. Stimmungsvolle Orgelkonzerte, informative Kirchenführungen und ein gemütliches Kaffeetrinken, das sind die drei Hauptbestandteile des „Lippischen Orgelsommers“, einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe von Lippischer Landeskirche und Lippischem Heimatbund. Am vergangenen Sonntag (8. August) hatte die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Wöbbel eingeladen. Auf dem Programm stand ein Vortrag von Elfriede Drefenstedt über die Geschichte der Kirche. Nach der Kaffeepause spielte Natalia Oleynik auf der Orgel Werke von Bach und Dietrich Buxtehude.

Die Veranstaltung stieß auf reges Interesse. Pfarrer Holger Postma konnte rund 100 Menschen in der Kirche begrüßen. Auch Referentin Elfriede Drefenstedt aus Wöbbel freute sich über den großen Zuspruch: „Es ist ein erfreulicher Anblick, so viele Menschen in der Kirche zu sehen.“
Sie spannte in ihrem Vortrag einen Bogen vom Bau der Kirche in Wöbbel um 1200 über die Zuordnung von Belle und Billerbeck im Jahr 1598 bis hin zur Feier des 400-jährigen Bestehens der Gemeinde Ende des 20. Jahrhunderts. Mehrfach seien im Laufe der Zeit Teile der Kirche zerstört oder abgerissen worden. Verschiedene Renovierungen und Erweiterungen gehören daher ebenfalls zur Geschichte des Gotteshauses, wie Elfriede Drefenstedt berichtete. So wurde im 17. Jahrhundert das Kirchenschiff neu gebaut. Auch im Jahr 1795 stand eine umfangreiche Renovierung von Kirchenschiff und Kirchturm an. Die Referentin klärte die Zuhörer über weitere Besonderheiten auf, zum Beispiel dass der romanische Turm aus dem 12. Jahrhundert der älteste noch erhaltene Teil des Gotteshauses ist und dass sich unter dem Chorraum einst eine Gruft befunden hat. Nach dem Vortrag hatten die Besucher die Möglichkeit, das Gebäude selbst in Augenschein zu nehmen.
Nach der Pause lauschte das Publikum dem virtuosen Spiel von Natalia Oleynik. Die junge Organistin ließ bei ihrem Konzert unter anderem die bekannte „Toccata und Fuge d-moll“ von Johann Sebastian Bach, die „Ciacona in e-moll“ von Dietrich Buxtehude sowie das Werk „Prélude, fugue et variation“ des französischen Komponisten César Franck erklingen.
Die nächste Veranstaltung des diesjährigen „Lippischen Orgelsommers“ findet am kommenden Sonntag, 15. August, in der evangelisch-lutherischen Johanniskirche in Lügde statt. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Einen informativen Überblick über alle Kirchen im Bereich der Lippischen Landeskirche gibt das Buch „Lippische Kirchen“ von Burkhard Meier mit Fotos von Klaus-Peter Fliedner. Es kann direkt beim Heimatbund für 14 Euro sowie im Buchhandel und im Landeskirchenamt für 16 Euro erworben werden.

10.08.2010