Vereinbarten Zusammenarbeit: (vorne von links) Sven Oehlmann für die OWL Verkehr GmbH und Kirchenrat Andreas-Christian Tübler (Lippische Landeskirche) für die Notfallseelsorge Lippe. Hintere Reihe von links: Heinz Linke (Geschäftsführer der Linke Lemgo GmbH), Andreas Becker (Stadtwerke Lemgo), Jürgen Kleß (Lippe-Koordinator der OWL Verkehr GmbH).

Vereinbarung unterzeichnet

Notfallseelsorge und die Verkehrsunternehmen im Kreis Lippe der OWL Verkehr GmbH kooperieren

Kreis Lippe/Lemgo. Eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit haben am Montag, 15. Februar, Sven Oehlmann für die Verkehrsunternehmen im Kreis Lippe der OWL Verkehr GmbH und Kirchenrat Andreas-Christian Tübler (Lippische Landeskirche) für die Notfallseelsorge Lippe unterzeichnet. Die Vereinbarung soll die Notfallseelsorge und -begleitung bei Schadensfällen mit Bussen sicherstellen.

Die Unterzeichnung fand im Rahmen der Vollversammlung der 28 ehrenamtlichen Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorgern aus den christlichen Kirchen und Gemeinden in Lippe statt.
Fahrpersonal, Fahrgäste, unbeteiligte Zeugen: alle benötigen bei Verkehrsunfällen das Angebot seelischer Erster Hilfe – zusätzlich zu den rettenden und unterstützenden Maßnahmen, die die Rettungsdienste bereithalten. Kostenlos, qualifiziert und schnell alarmierbar wird diese Unterstützung durch die Notfallseelsorge Lippe seit 12 Jahren geleistet.
In 79 Fällen alarmierte die Leitstelle Lippe im Jahr 2009 bei extremen seelischen Belastungen den diensttuenden Notfallseelsorger oder die Notfallseelsorgerin (zum Vergleich: 92 Alarmierungen in 2008). Ca. 60 % dieser Einsätze betrafen den häuslichen Bereich (z.B. jäher Todesfall, plötzlicher Kindstod), 40 % den außerhäuslichen Bereich (z.B. Verkehrsunfälle). Die Notfallseelsorger helfen mit Trost und menschlichem Beistand, wenn extremes Erleben wie jäher Tod durch Verkehrsunfall, Suizid von Angehörigen oder Sterben von Kindern Menschen überfordern. Sie wissen, wie weiterführende Hilfen von Beratungsstellen, Kliniken und Therapeuten zu finden sind, sie helfen beim endgültigen Abschied vom Verstorbenen durch ein Aussegnungsgebet.
Im Jahr 2009 waren erschreckend oft Angehörige und Unfallzeugen nach tödlichen Verkehrsunfällen von jugendlichen Fahranfängern zu betreuen. Schwere Unfälle mit Bussen und Todesfolge – wie auf der A2 bei Bielefeld und in Radevormwald 2009 geschehen – blieben zum Glück in Lippe aus. Die Vereinbarung von OWL Verkehr GmbH und Notfallseelsorge Lippe soll die gute Zusammenarbeit in solchen Schadensfällen sicherstellen.
Notärzte, Feuerwehren, Polizei und die Rettungsdienste arbeiten mit der Notfallseelsorge zusammen und benötigen diesen Dienst, wo ihr Dienst endet.
Vertreter dieser Fachdienste dankten der Notfallseelsorge Lippe für ihre Arbeit. Weiterhin wurden auf der Vollversammlung drei neue Mitarbeitende der Notfallseelsorge im Mitarbeiterkreis willkommen geheißen.

16.02.2010