Kirchenvorstandsvorsitzender Dr. Burkhard Steglich, Pfarrer Claus Wagner, Präses Michael Stadermann und Superintendent Andreas Lange (von links) sprachen auf dem Neujahrsempfang über Möglichkeiten, mit dem Freiwilligen Kirchgeld und einer Gemeindestiftung Einnahmerückgänge zu mildern.

„Gemeindliches Erfolgsmodell“

Ev.-luth. Kirchengemeinde Detmold dankt ihren Kirchgeldzahlern

Detmold. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Detmold hat im vergangenen Jahr 20.000 Euro durch das Freiwillige Kirchgeld eingenommen. Um den 180 Spendern zu danken und um über die Verwendung der Gelder Auskunft zu geben, richtete die Gemeinde am Samstag, 23. Januar, einen Neujahrsempfang im Saal des Gemeindehauses in der Schülerstraße aus.

Pfarrer Claus Wagner bekräftigte auf dem Empfang die Zufriedenheit des Kirchenvorstandes, dass der im Jahre 2005 ergangene Aufruf zum Freiwilligen Kirchgeld in der Gemeinde eine dankenswert große Resonanz gefunden habe. Das Kirchgeld erlaube es der Gemeinde, einen Teil der rückläufigen Kirchensteuereinnahmen auszugleichen. Die 2009 gespendete Summe sei für drei Schwerpunkte der Gemeindearbeit ausgegeben worden: für die Kindertagesstätte „Senfkorn“, die Jugendarbeit und die Kirchenmusik. Pfarrer Wagner bewertete das Spendenaufkommen als Ausdruck der engen Verbundenheit der Mitglieder mit den Geschicken ihrer Gemeinde und als Wertschätzung des gemeindlichen Angebotes.
Kirchenvorstandsvorsitzender Dr. Burkhard Steglich führte aus, dass zusätzlich zum Freiwilligen Kirchgeld im vergangenen Jahr 50.000 Euro für die im Oktober 2009 eingeweihte neue Orgel der Martin-Luther-Kirche gespendet worden seien. Als Dank an alle Spender seien die für das Jahr 2010 geplanten Konzerte zu verstehen. Insgesamt seien 26 Musikveranstaltungen vorgesehen. Dr. Steglich: „Alle zwei Wochen ein Konzert - das ist eine bemerkenswerte Leistung.“ Ein Teil des Kirchgeldes 2010 werde zudem vermutlich für eine bauliche Erweiterung der Kindertagesstätte „Senfkorn“ verwendet. Ob es dazu tatsächlich kommen werde, hänge allerdings auch ab von der Gewährung weiterer Zuschüsse, zum Beispiel durch das Land Nordrhein-Westfalen.
Der Präses der Lippischen Landessynode, Pfarrer Michael Stadermann, bezeichnete in seinem Grußwort das Freiwillige Kirchgeld als notwendige Ergänzungsfinanzierung, wenn Kirchengemeinden in Zeiten rückgängiger Gemeindegliederzahlen ihre Aufgaben wie gewohnt erfüllen wollten. Die im Jahr 2005 von den drei Detmolder Innenstadt-Kirchengemeinden gemeinsam an die Öffentlichkeit herangetragene Bitte um ein Freiwilliges Kirchgeld habe sich zu einem „gemeindlichen Erfolgsmodell“ entwickelt.
Pfarrer Andreas Lange, Superintendent der lutherischen Klasse, regte die Gründung einer Gemeindestiftung an. Das Stiftungskapital könne gebildet werden aus Spenden oder aus Teilen von Nachlässen. Wie das Freiwillige Kirchgeld seien die Erträge aus einer Stiftung eine Option, den demograhiebedingten Kirchensteuereinnahmerückgang zu mildern.
Den vom Posaunenchor (Leitung Andreas Haselier) begleiteten Neujahrsempfang rundete ein vom Vorsitzenden des Orgelbauvereins, Dr. Joachim Wolff, zusammengestellter Bildervortrag ab, der den Abbau der alten und den Aufbau der neuen Orgel zeigte. Kantor Christoph Kuppler lud zu einer abschließenden Orgelmusik alle Gäste des Nachmittags in die benachbarte Kirche ein. Sein Konzert hatte er unter das symbolkräftige Motto gestellt, das auch für die finanziellen Bemühungen der Kirchengemeinde Gültigkeit beanspruchen kann: „Wir ziehen alle Register“.

25.01.2010