Pfarrer i.R. Herbert Rosenhäger

„Wunderbar ausgefüllt“

Pfarrer i.R. Herbert Rosenhäger vor 50 Jahren ordiniert

Bad Salzuflen. „Ich habe Freude in meinem Beruf und im Leben. Das ist immer mein Thema gewesen - alles mit Freude zu tun.“ Pfarrer i.R. Herbert Rosenhäger feiert am Ostersonntag, 12. April, ein besonderes Jubiläum: vor 50 Jahren ist er in der evangelisch-reformierten Stadtkirche in Bad Salzuflen ordiniert worden.

Und auch heute lebt und arbeitet er mit Freude. Zweimal im Monat bietet Herbert Rosenhäger einen Gesprächskreis im Altenzentrum Bethesda an, immer mal wieder hält er Gottesdienste.
In Bad Salzuflen ist er geboren und aufgewachsen. „Ich habe ein sehr fröhliches Elternhaus gehabt, das hat mich geprägt.“ Sein Vater war Küster an der ev.-ref. Stadtkirche Bad Salzuflen: „Hier wurde ich getauft, konfirmiert und ordiniert.“ Christliche Jugendarbeit, das Orgelspielen, der Posaunenchor – all dies hat den heute 77-jährigen geprägt. Insbesondere die Musik zum Lob Gottes war ihm immer ein Anliegen. Lehrer und Organist wollte er eigentlich werden, entschied sich schließlich doch für das Theologiestudium, „und habe es nie bereut“, versichert er lächelnd. Nach seinem ersten theologischen Examen führte ihn der Vorbereitungsdienst nach Talle, die Gemeinde, aus der damals der Präses der Landessynode kam. Um diesen zu entlasten, hatte der junge Pastor viel zu tun, erteilte zum Beispiel Konfirmandenunterricht. Auch den späteren Bundeskanzler Gerhard Schröder unterrichtete er hier. Weiter gehörten Gemeindebesuche zu seinen Aufgaben: „Ich habe in den zweieinhalb Jahren in Talle die ganze Gemeinde durchbesucht“, erinnert sich Rosenhäger schmunzelnd: „Dort habe ich gelernt, dass die Hauptaufgabe des Pfarrers die Kommunikation mit den Mitmenschen ist. So wie die Aufgabe der Kirche überhaupt die Kommunikation mit den Menschen und mit Gott ist.“ Der Pfarrdienst nach der Ordination führte ihn Anfang der 60er Jahre zunächst nach Lage: „Eine Aufbauzeit. Die Finanzen waren da und die Möglichkeiten, neue Gemeindestätten zu schaffen, zum Beispiel damals in Müssen und in Hagen.“ Anschließend führte ihn sein Weg in die Pfarrstelle nach Wüsten. Sein Name ist mit dem Evangelischen Stift zu Wüsten verbunden, in dem Rosenhäger von 1966 bis zum Eintritt in den Ruhestand 1995 die Leitung inne hatte. „Diakonie ist für mich die notwenige Lebensäußerung der Kirche. Wenn Diakonie in der Kirche nicht mehr die Rolle spielt, dann fehlt etwas. Die Liebe muss sichtbar werden und das tut sie in der Diakonie.“ Die Arbeit im Stift Wüsten habe ihm viel bedeutet. Und mit Freude sieht Rosenhäger, wie eng weiterhin in Wüsten Kultur, Politik, Kirchengemeinde und Stift zusammenwirken: „Die Wüstener sagen immer noch: das ist unser Stift.“ Wenn Herbert Rosenhäger zurückblickt, dürfen seine fünf Kinder, die beruflich in der Theologie, in der Musik und in der Krankenpflege tätig sind, und vor allem seine Frau Christa nicht fehlen: „Sie war mir nicht nur Hilfe, sie war die zweite Hälfte in der Gemeindearbeit.“ Und da sie Religionslehrerin war, konnte sie sogar in Notfällen im Konfirmandenunterricht einspringen, berichtet Rosenhäger augenzwinkernd. Sein Humor und seine Freude begleiten ihn auch weiterhin, ebenso wie die Erkenntnis: „Mein Leben war und ist wunderbar ausgefüllt.“

08.04.2009