Zum Zeichen der Einheit bildeten die Besucherinnen des Gottesdienstes in den Kirchenbänken eine „Menschenschlange“.

Zusage und Aufforderung

Gottesdienst zum Weltgebetstag „Viele sind wir, doch eins in Christus“

Kreis Lippe/Oerlinghausen. Der ökumenische Weltgebetstag am Freitag, 6. März, stellte mit dem südpazifischen Inselstaat Papua-Neuguinea ein Land in den Mittelpunkt, in dem bei einer Bevölkerung von etwa sechs Millionen Menschen mehr als 800 verschiedene Sprachen gesprochen werden. Weltweit wurden Gottesdienste gefeiert – so auch in vielen lippischen Kirchengemeinden. In der ev.-ref. Alexanderkirche in Oerlinghausen führte das Leitwort des Weltgebetstags - „Viele sind wir, doch eins in Christus“ - Christinnen aus sieben verschiedenen Kirchengemeinden zum gemeinsamen Gottesdienst zusammen.

Unter Federführung des Frauenkreises der ev.-ref. Kirchengemeinde Oerlinghausen hatten Frauen der evangelischen Kirchengemeinden Helpup, Bechterdissen-Asemissen und Kachtenhausen sowie der katholischen Gemeinde Oerlinghausen, der mennonitischen Gemeinde Bechterdissen-Asemissen und der Adventgemeinde Oerlinghausen den Gottesdienst seit Wochen vorbereitet. Trommeln und Querflöten stimmten im Willkommengruß mit meditativen Melodien ein auf das „Land der Überraschungen“, wie die Einwohner Papua- Neuguineas ihre Heimat nennen.
Sprachgrenzen, mangelnde Verkehrswege und wachsende soziale Unterschiede erschweren es den Menschen des Inselstaats, „eine Nation“, „ein Leib“ zu werden. Die von papuanischen Frauen erarbeitete Liturgie thematisierte diese Probleme. Im Gottesdienst wurde von einem bürgerkriegsähnlichen Konflikt um einen umweltzerstörenden Kupferbergbau in Papua-Neuguinea berichtet: Zehn Jahre lang kämpfte auf der heute weitgehend autonomen Insel Bougainville die papuanische Zentralregierung gegen Aufständische, bis 800 Frauen verschiedener Sprachen und Konfessionen die entscheidenden Friedensgespräche einleiteten. Der Krieg wurde 1998 tatsächlich beendet und ist nicht wieder aufgeflammt.
Dass der christliche Glaube die Menschen in Papua-Neuguinea und in allen anderen Ländern der Erde verbindet und dass alle Christen untrennbar zusammengehören, verdeutlichte die Lesung aus dem ersten Brief des Paulus an die Korinther: „Denn wie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obwohl sie viele sind, doch ein Leib sind: so auch Christus“ (12,12).
Die Fürbitten aus Papua-Neuguinea wandten sich gegen Gier, Gewalt und Ungerechtigkeit. Sie baten um Einheit in den Familien, Versöhnung zwischen verfeindeten Gruppen und um die Bewahrung der Schöpfung. Gebeten wurde um die Kraft, Einheit und Einigkeit leben zu können, um den Aufruf und das Versprechen des Weltgebetstags glaubhaft zu vertreten: „Viele sind wir, doch eins in Christus“.

09.03.2009