Gesprächsoffen und aufgeschlossen

Jugendbibeltag „Glauben erleben“ der Lippischen Landeskirche

Glaube „anschaulich“ und „begreifbar“: Carolin aus Berlebeck (vorn rechts) zeigte mit den auf die Waagschale gelegten „Wert-Bausteinen“, was ihr am Glauben und in ihrer Kirchengemeinde wichtig ist. Im Hintergrund Landesjugendpfarrer Peter Schröder mit weiteren Credoweg-Besuchern.

Kreis Lippe/Lage-Stapelage. Kein Weg war zu weit: Ob aus Extertal oder Augustdorf, Schlangen oder Bad Salzuflen - der Jugendbibeltag der Lippischen Landeskirche führte rund 50 Jugendliche aus verschiedenen lippischen Kirchengemeinden am Samstag, 14. Februar, in Stapelage zusammen. Landesjugendpfarrer Peter Schröder und der landeskirchliche Jugendbildungsreferent André Stitz hatten den Tag unter das Motto „Glauben erleben“ gestellt.

„Bibelarbeit muss kein Stuhlkreis sein“, kündigte Stitz den Jugendlichen bei der Erläuterung des Tagesprogramms an. Die nächsten Stunden mit den Workshops und dem Abschlussgottesdienst in der Stapelager Kirche sollten dies nachhaltig beweisen. Um den Jungen und Mädchen im Alter von 12 bis 18 Jahren neue Zugänge zum Glauben zu ermöglichen, wolle man den „Erlebnischarakter“ der Veranstaltung zu betonen, erklärte Stitz. Aus diesem Grund stand die zur Zeit im Tagungshaus Stapelage gezeigte mobile Erlebnisausstellung „Credoweg“ im Mittelpunkt des Jugendbibeltags.
Die Jugendlichen beschäftigten sich mit den 21 Credoweg-Stationen und erfuhren hier Impulse zum Gespräch und zum Nachdenken über „Gott und die Welt“ - im wahrsten Sinne des Wortes. Gleich nach Passieren des Eingangs standen die jungen Leute zwei Sprossenleitern gegenüber - den Erfolgsleitern. Den Weg nach oben markierten auf der einen Leiter Alltagssprüche wie „Ohne Moos nix los“ und „Erfolg macht sexy“. Christliche Überzeugungen wie „Du bist bei mir“ und „Ich danke dir, dass ich wunderbar gemacht bin“ kennzeichneten die andere Sprossenleiter. Die Zitate luden ein, Alltagssprüche zu hinterfragen, und regten zu einer Auseinandersetzung darüber an, was Glaube bedeuten kann. Weitere Gesprächsimpulse gab Landesjugendpfarrer Peter Schröder, der mit den Teenagern darüber nachdachte, was gemeinhin als Erfolg gewertet werde und welche Werte andererseits unterzugehen drohten. Ähnliche Überlegungen ergaben sich, als die Jugendlichen „Wert-Bausteine“ auf eine Waage legten. „Weltliche Werte“ wie Geld und Ferien wurden auf die eine Waagschale gelegt, auf die andere kirchliche Angebote wie Konfi-Freizeit und Kirchenkonzert.
So gesprächsoffen, wie sich die Jugendlichen beim Credoweg-Rundgang zeigten, so aufgeschlossen nahmen sie die weiteren Workshop-Angebote (Clownspantomime, Theaterspiel, offenes Singen) wahr. In der von Daniela Fey (Augustdorf) geleiteten Clown-Werkstatt standen die Schulung der individuellen Ausdruckskraft und das Überwinden der eigenen Schüchternheit im Mittelpunkt. Nachdem Daniela Fey, die in der Sennegemeinde das kirchliche Jugendheim „Funkenflug“ leitet, ihre „Clown-Azubis“ ermutigt hatte, auf die Ausdruckskraft ihrer Blicke und Gesten zu vertrauen, glaubten die Jugendlichen an sich selbst und zeigten selbstbewusst schauspielerisches Talent. Grenzen überwand auch der junge „Chor auf Zeit“, der zusammen mit der Schlänger Band „Relativ absolut“ in der Kirche Stapelage Lieder für den Abschlussgottesdienst einübte.

16.02.2009