Dutzmann für engen Kontakt zwischen Gesellschaft und Militär

Amtsantritt des neuen evangelischen Militärbischofs

Berlin (epd). Zu seinem Amtsantritt hat sich der neue evangelische
Militärbischof Martin Dutzmann für eine engere Beziehung zwischen Armee und
Bevölkerung ausgesprochen. Dafür sei auch eine Beibehaltung der Wehrpflicht
sinnvoll, sagte der 52-jährige Theologe am Mittwoch vor Journalisten in
Berlin. Dutzmann, im Hauptamt leitender Geistlicher der Lippischen
Landeskirche, ist Nachfolger von Bischof Peter Krug, der in den Ruhestand
geht. Am Nachmittag wurde Dutzmann vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen
Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, in einem Gottesdienst
in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in sein Amt eingeführt.

Nur über die Wehrpflicht sei es möglich, verschiedene gesellschaftliche
Gruppen in die Armee hineinzubringen, sagte Dutzmann weiter. Mit einer
Berufsarmee würde der Kontakt zwischen Armee und Bevölkerung "noch weniger
werden, als wir das schon haben".

Der Theologe würdigte die im vergangenen Jahr veröffentlichte
EKD-Friedensdenkschrift, die eine "gute Leitlinie" für die Arbeit sei. In
seinem ersten Amtsjahr will Dutzmann nach eigenen Angaben den Kosovo und
Afghanistan besuchen. Für Afghanistan forderte er eine Stärkung des zivilen
Engagements. "Der Aufbau geht nicht so voran, wie es sein muss", sagte er.
Militärisch allein sei der Frieden in dem Land nicht zu gewinnen.

Krug sagte, er habe in seiner Amtszeit ein "hohes Maß an Respekt vor der
Nachdenklichkeit und Besonnenheit der militärischen Führung" gewonnen. Er
hoffe, dass der Bundestag Militäreinsätze weiterhin mit großer Mehrheit
beschließe, damit die Soldaten spürten, dass die Einsätze von der
Bevölkerung getragen würden.

26.09.2008