Zusammenarbeit bei den sozialen Diensten

Workshop bringt Diakonie, Kirche und Kreis ins Gespräch

Kreis Lippe. Wie arbeiten Kirche und Staat bei den sozialen Diensten für die Menschen zusammen und welche aktuellen Herausforderungen und Probleme gibt es hier? Dies war eine der zentralen Fragen beim Diakonieworkshop der Lippischen Landeskirche, der nach zweijähriger Pause wieder in Bad Salzuflen stattfand. Diese Art des Austausches hat sich zu einer festen Größe etabliert und belebt die diakonische Zusammenarbeit der unterschiedlichen Träger.

25 Vertreterinnen und Vertreter von diakonischen Einrichtungen, der Landeskirche, des Kreises Lippe und der Landesebene von Diakonie und Kirche tauschten sich hierzu aus. Die KD-Bank, vertreten durch Jörg Moltrecht und Daniela Bäumer, sowie die CURACON GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, repräsentiert durch Wernher Schwarz, ermöglichten die Konferenz als Sponsoren und bereicherten sie mit inhaltlichen Ausführungen, zum Beispiel zu möglichen ökologischen Nachhaltigkeitsstrategien diakonischer Träger.

Ein großes Thema des Diakonieworkshops war die Frage des „Subsidiaritätsprinzips“. Dabei handelt es sich um den sozialstaatlichen Grundsatz in Deutschland, dass soziale Dienste nicht vornehmlich vom Staat selbst, sondern stark von freien Trägern und der Zivilgesellschaft – mit staatlicher Förderung – angeboten werden sollen. Teilnehmende aus Kirche und Diakonie äußerten die Wahrnehmung, dass dieses wichtige Prinzip sowohl auf Landesebene als auch im kommunalen Bereich nicht immer angemessen beachtet werde. Dabei hätten gerade die nichtstaatlichen Akteure einen unabhängigen und eng mit den Menschen verbundenen Blick.

Zu Beginn hatte - nach der Begrüßung durch Landessuperintendent Dietmar Arends – Kirchenrat Rüdiger Schuch, Beauftragter der evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung von NRW, zunächst grundsätzlich über das aktuelle Verhältnis zwischen Kirche und Staat referiert. Er war aus Düsseldorf digital zugeschaltet. Kirsten Schwenke, Vorständin der Diakonie RWL, entfaltete dies dann für die Arbeit der Diakonie und nannte auch Erwartungen an die neue Landesregierung, im Bereich der sozialen Absicherung der Menschen wichtige Fortschritte zu erreichen. Sabine Beine, für diesen Bereich zuständiges Mitglied im Verwaltungsvorstand des Kreises Lippe, betonte in ihren Ausführungen, wie wichtig für den Kreis die Zusammenarbeit mit den Trägern der freien Wohlfahrt ist.

In Gruppengesprächen am Nachmittag wurde unter anderem die konkrete Zusammenarbeit in einzelnen Bereichen zwischen diakonischen Einrichtungen und zuständigen Behörden diskutiert. Es wurde viel Positives berichtet, aber auch vereinzelt Beobachtungen etwa zu fehlender Erreichbarkeit von Behörden geteilt. In einer offenen Austauschrunde der diakonischen Träger kam schließlich das Thema Personalmangel in der Pflege, aber auch in anderen Bereichen, deutlich zur Sprache.

Der Diakonieworkshop bot neben der thematischen Diskussion Gelegenheit zu persönlichen informellen Gesprächen. Dieter Bökemeier, Pfarrer der Lippischen Landeskirche für Diakonie, Ökumene und Migration, äußerte die Hoffnung, dass der nächste Austausch dieser Art schon Anfang 2023 stattfinden könne.

24.06.2022

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