Archiv 2005 - 2001

23.09.2005

Komisch und doch attraktiv

Pressemitteilung: Komisch und doch attraktiv Detmolder Frauensalon beschäftigte sich mit dem Gelächter der Geschlechter

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Prof. Dr. Helga Kotthoff referierte vor den rund 50 Besucherinnen des Detmolder Frauensalons über das Gelächter der Geschlechter.

Humor war das Thema des Abends. Comedy war es trotzdem nicht, was den Frauen am Mittwochabend geboten wurde – was nicht heißt, dass es nichts zu lachen gab.
Neben den kleinen Songperlen der Gruppe „Light“ stand das Referat: „Lachkulturen und Geschlechterverhältnisse. Das Gelächter der Geschlechter – über witzige Weiber und komische Kerle“ im Mittelpunkt.
So ein Thema kommt natürlich nicht ohne Beispiele aus, und davon hatte die Referentin Frau Prof. Dr. Helga Kotthoff einige mitgebracht. Beispiele feministischen Humors, die ihre Wirkung auch bei den Zuhörerinnen zeigten.
Da war beispielsweise Maren Kroymann, die eine Sekretärin spielte, die die sexuelle Anmache ihres Kollegen souverän gegen ihn kehrt. Beispiel für den feministisch aggressiven Witz, der männliche Verhaltensweisen angreift und bloßstellt. Hella von Sinnen gab die tüchtige Hausfrau, die, unterstützt von Mann und Sohn, während ihrer Hausarbeit noch Telefonsex-Kunden bedient. Beispiel für den weiblich-ironischen Umgang mit der gesellschaftlichen Rolle der Frau.
Das sind Formen weiblichen Humors, die vor etwa 25 Jahren nach Aussage der Referentin noch nicht möglich waren. Da habe der aggressive männliche Humor dominiert, dessen Pointe oft auf Kosten der Frauen gegangen sei. „Weiblichkeit und Witz galten als nicht miteinander vereinbar. Komisch und doch attraktiv ging nicht“, sagte Frau Kotthoff. Das habe sich inzwischen allerdings geändert. „Frauen sind nicht mehr nur Objekte von Scherzen, sie sind auch zu Subjekten des Scherzens geworden. Es gibt inzwischen eine sehr, sehr große Vielfalt, und das ist erstmal gut“, meinte sie.
Das sei nicht nur in den Sendungen des Fernsehens so, sondern auch im Alltag habe sich das humoristische Handlungsspektrum der Frauen sehr erweitert, meinte Prof. Dr. Helga Kotthoff auf eine Frage aus dem Publikum. „Männer erzählen mehr Witze als Frauen. Der weibliche Humor lebt dagegen oft im Dialog. Das Vorurteil, dass Frauen weniger Humor haben als Männer, ist in keiner Weise haltbar“, meinte sie.

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