Archiv 2005 - 2001

14.02.2005

Globalisierung sozial gestalten

Pressemitteilung: Globalisierung sozial gestalten Vierter Detmolder Frauensalon beschäftigte sich mit Strategien gegen die totale Ökonomisierung

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Regina Pramann, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises (links), und Monika Korbach von der Ev. Frauenarbeit der Lippischen Landeskirche (rechts) konnten beim Vierten Detmolder Frauensalon Martina Dröttboom, Geschäftsführerin des Frauenreferates des Ev. Kirche von Westfalen begrüßen (Mitte).

„Ich möchte nicht auf meinen Rooibostee aus Südafrika verzichten“, sagt Martina Dröttboom. „Aber ich möchte durchsetzen, dass es für die Produzenten soziale Standards gibt.“ Globalisierung sei nicht grundsätzlich abzulehnen, aber sie müsse ein „menschliches Gesicht“ bekommen.
Der Begriff Globalisierung stehe für Privatisierung, Liberalisierung, Deregulierung, für die Freiheit der Finanz- und Kapitalströme. „Dieses alles bestimmende Credo wirkt sich zerstörerisch auf den Menschen aus.“ Besonders auch für Frauen ergäben sich Nachteile. Sie seien durch Familie gebunden und hätten nicht die gleichen Zugänge zum Markt wie Männer. Im Bereich der Erwerbslosen und bei den Teilzeitkräften sei der Anteil an Frauen überproportional hoch. Es gebe eine „Feminisierung der Armut.“ In südlichen Ländern seien Frauen regelrecht unsichtbar und marginalisiert.
Aber es gebe Hoffnungszeichen: Zahlreiche Initiativen, die versuchten, gerechte, nachhaltige Gemeinschaften zu bilden. So wie die Kampagne für saubere Kleidung für die Einhaltung sozialer Mindeststandards bei der Herstellung von Kleidung oder auch alternative Handelsnetze wie Gepa und Eine-Welt-Läden. „An vielen Orte der Welt haben Menschen begonnen, solche Wege zu gehen,- für die Bewahrung der Schöpfung.“ Auch vor Ort gebe es Möglichkeiten, sich zu wehren. „Gehen Sie in die Läden und fragen, wie die Kleidung hergestellt wurde. Ziehen Sie fair gehandelte Produkte vor. Entscheiden Sie sich zum Beispiel auf ihrer Arbeitsstelle, nur noch fair gehandelten Kaffee zu trinken.“ Auch Kapitalanlagen seien möglich im ethischen Bereich. So gebe es Geldanlagen in zukunftsfähige ökologische und soziale Projekte. „Gehen Sie nicht einfach in die nächste Bank um die Ecke, sondern informieren Sie sich und suchen sie andere Ansätze. Sonst wissen Sie nicht, ob Ihr Geld nicht vielleicht in Rüstungsprojekte fließt.“
Für die musikalische Gestaltung des Abends sorgte Wanda Thot aus Bielefeld mit ihrer Gitarre, ihrer klaren eindringlichen Stimme und einfühlsamen Texten.

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