Archiv 2005 - 2001

06.12.2004

Schule und Kirche im Gespräch

Pressemitteilung:Schule und Kirche im Gespräch Interkonfessionelle Schulrätetagung in Stapelage

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Rund 20 Schuldezernenten, Schulräte sowie evangelische und katholische Kirchenvertreter nahmen auf Einladung der Lippischen Landeskirche an der Interkonfessionellen Schulrätetagung in Stapelage teil.

Es ist ein ruhiger und entspannter Rahmen, in dem sich die Vertreter der katholischen und evangelischen Kirchen traditionell im Dezember mit den Mitgliedern der Schulaufsicht in der Region treffen. Zwei Tage ist Zeit zur ausführlichen Begegnung, zur Diskussion und auch zur Besinnung. Es geht um kirchliche Bildung, um den Religionsunterricht, um Anspruch und Wirklichkeit in den Schulen. Da die Tagung in diesem Jahr im Bereich der Lippischen Landeskirche stattfindet, geht es auch um die besondere Glaubensprägung der Region: seit fast 400 Jahren ist Lippe zu einem großen Teil evangelisch-reformiert und zu einem kleinen Teil evangelisch-lutherisch. Beide Konfessionen leben gemeinsam unter dem Dach der Lippischen Landeskirche: eine Besonderheit und weltweit einmalig. Günter Puzberg führt die etwa 20 Teilnehmer der Tagung in die Kirche zu Stapelage. Hier lässt sich die reformierte Tradition besonders gut nachvollziehen. Pfarrer Holger Teßnow erklärt, warum zum Beispiel keine Bilder, Kerzen oder Kreuze zu sehen sind: „Dem Wort allein wird der Vorrang gegeben. Darum gibt es in reformierten Kirchen keine Bilder und Symbole.“ In der Mitte steht der Abendmahlstisch. Kein Altar, wie in der katholischen oder auch der lutherischen Kirche, sondern ein Tisch, um den sich die Gemeinde versammeln kann. „Denn der reformierte Glauben kennt keine heiligen Räume oder Gegenstände. Man kann überall hingehen und alles anfassen.“
Die Vertreter der Schulaufsichtsbehörden hören mit Interesse zu. „Ich komme selbst aus Lippe und bin evangelisch-reformiert. Aber ich habe heute zum ersten Mal bewusst etwas über diese besondere Glaubensprägung erfahren“, meint Ursula Niemeier vom Schulamt im Kreis Herford. Sie nimmt gerne an den Interkonfessionellen Schulrätetagungen teil, ebenso wie Mechthild Krämer, Schuldirektorin der Bezirksregierung: „Diese Tagungen sind eine gute Plattform, um sich über religiöse Themen und Probleme des Religionsunterrichts auszutauschen. Außerdem organisieren die kirchlichen Veranstalter jedes Mal interessante Vorträge von qualifizierten Referenten.“
Günter Puzberg hofft, dass es auch in den kommenden Jahren zu diesem Gedankenaustausch zwischen Vertretern von Kirche und Schulaufsicht kommen wird: „Der Kontakt zwischen den Kirchen und den Schulaufsichtsämtern ist wichtig für die Gestaltung des evangelischen und katholischen Religionsunterrichts und für die ökumenische Zusammenarbeit. Wir freuen uns, dass die Interkonfessionelle Schulrätetagung 2005 im Erzbistum Paderborn stattfinden wird.“

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