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18.04.2004

Zwillingsbruder aufgeklärter und zweifelnder Zeitgenossen

Pressemitteilung: Kirsten Hilker wurde in Sylbach ordiniert

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	Frisch ordiniert: Pastorin Kirsten Hilker. Rechts Landessuperintendent Gerrit Noltensmeier.

„Es ist schon was Besonderes, dass so viele Leute von so weit her in unserer Kirche versammelt sind“, meinte Pfarrer Jörn Schendel als „Hausherr“. Der Grund wurde in den anschließenden Gratulationen noch einmal deutlich. Die Besucher wollten miterleben, wie Kirsten Hilker von ihrer Kirche ordiniert wurde. Bei der Ordination verspricht ein Pastor oder eine Pastorin öffentlich und feierlich, die Botschaft von Gottes Liebe unverfälscht weiterzugeben und mit Taufe und Abendmahl in guter Weise umzugehen. Wer ordiniert ist, kann auf eine Pfarrstelle gewählt werden.
Noltensmeier beschrieb das Verhalten des Zweiflers: Nach der Nachricht von der Auferstehung Jesu entziehe sich Thomas der Begeisterung der anderen. Er habe einen handgreiflichen Beweis gewollt: „Da besteht einer darauf, dass Gott selbst ihm die Wahrheit erschließt“, sagte der Landessuperintendent in seiner Predigt, und im Blick auf die Ordination meinte er: „Auch die Zweifel gehören zu uns. Mit dem Tag der Ordination werden sie nicht ausradiert.“
„Thomas der Zweifler bedeutet mir viel für meine zukünftige Arbeit“, meinte Kirsten Hilker anschließend. Er sei ein „Zwillingsbruder aufgeklärter und zweifelnder Zeitgenossen“. Sie wolle sich im Wissen um die eigenen Zweifel den Menschen mit ihren Zweifeln und Sorgen zuwenden. „In der langen Zeit des Studiums wird der eigene Glaube immer wieder hinterfragt. Das ist Kräfte zehrend, aber auch wichtig“, meinte Kirsten Hilker. Es habe in ihrem Fall zu einem soliden Glaubensfundament geführt.
Wie das in Person die Praxis der Gemeinden hineinwirkt, davon zeugte auf dem anschließenden Empfang die Menge der Gratulanten in ihren Grußworten und Geschenken.
1973 in Detmold geboren, absolvierte Kirsten Hilker ihr Theologiestudium ab 1992 in Bethel und Marburg, bevor sie 2000 ihr erstes und nach den Lehrjahren des Vikariats in Bega 2003 ihr zweites theologisches Examen ablegte. Seit April 2003 arbeitet sie als Pastorin im Hilfsdienst in den evangelisch-reformierten Gemeinden Sylbach und Wülfer-Knetterheide.