Archiv 2005 - 2001

28.09.2001

Gott ist da, auch wenn er fern scheint

Pressemitteilung: Gott ist da, auch wenn er fern scheint

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Die jüdische Klezmermusik von "Harry's Freilach" war ein idealer Rahmen für die Vorträge von Bischof i.R. Horst Hirschler.

"Christliche Lebenskunst" war das Thema der Vorträge (26./27.9.), zu denen die Kirchengemeinden der Stadt und das Staatsbad Salzuflen eingeladen hatten. Der Abt des evangelischen Klosters Loccum ist ein mitreißender, glaubwürdiger Prediger. Denn Christus, als er am Kreuz starb, hat diese Erfahrung selbst geteilt. Die Bibel überliefert den Schrei des Gequälten: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?"
Überzeugend machte Hirschler klar, dass diese christliche Lebenskunst auf einer unvergleichlichen Freiheit und Unabhängigkeit beruht: "Wer auf Christus schaut, für den haben Leid und Tod nicht das letzte Wort." Beispiele aus der Kultur- und Sozialgeschichte machten das Gesagte anschaulich. Auf dem berühmten Altarbild von Matthias Grünewald ist der Gekreuzigte mit allen Merkmalen eines Pestkranken dargestellt: Das Bild, das der Künstler 1515 für die Spitalkirche des Klosters Isenheim schuf, zeigte den Leidenden: "Wenn du in deiner Krankheit das Gefühl hat, Gott ist nicht da, schau auf das Kreuz."
Der Schrecken bleibt schrecklich, sagte Hirschler. Aber weil Christus mitleidet und die ganze Schuld auf sich genommen hat, muss sich der Einzelne nicht damit quälen.
Die Klezmermusik von "Harry's Freilach" aus Berlin gab einen geradezu idealen musikalischen Rahmen für die Vorträge. Mal ausgelassen, mal verhalten: Harry Timmermann, Klarinette, Alexandr Danko, Akkordeon, Farhan Sabbagh und Cordula Severit mit orientalischen Schlaginstrumenten zeigten als internationales Ensemble, wie lebendig diese Musik der Juden Osteuropas nach wie vor ist.

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