Ein Zusammenschluss aus Silixer und Alverdisser Musikern verbreitete Stimmung im Jugendgottesdienst der Lippischen Landeskirche.

Links Glück, rechts Geld

Jugendgottesdienst der Lippischen Landeskirche zum Thema „Geld und Glück“ gab Stoff zum Nachdenken

Kreis Lippe/Barntrup-Alverdissen. Links Glück, rechts Geld. Entweder – oder. Eine Plakatwand und ein weiß-rotes Band, das den Mittelgang der Kirche in Alverdissen in zwei Hälften trennte, zwangen die Besucher des Jugendgottesdienstes der Lippischen Landeskirche zur Entscheidung. Die fiel allerdings unabhängig von Glück oder Geld dann doch notgedrungen für einen Sitzplatz aus.

Jugendliche aus Sonneborn, Alverdissen und Silixen hatten den Gottesdienst, der im Rahmen der Jugendbibeltage stattfand, vorbereitet, und gleich zu Beginn verbreitete ein Zusammenschluss aus Silixer und Alverdisser Musikern zum ersten Mal Stimmung. „Folgen, Leben mit Jesus hat Folgen…“, klang es aus den Lautsprechern und aus über hundert Kehlen, denn die Kirche war fast ganz gefüllt. „Mit so vielen Besuchern haben wir nicht gerechnet“, meinte Hausherr Pfarrer Klaus-Dieter Gärtner, der an der Gitarre den Ton vorgab.

Da war es für Landesjugendpfarrer Gerald Klaassen nicht immer leicht, die für einen Teil des Gottesdienstes nötige „Ruhe und Tiefe“ zu finden. Für die jugendlichen Besucher war der von Klaassen mit „laut, fetzig, mit Singen und allem was dazugehört“ charakterisierte andere Teil mindestens genauso wichtig.

Eine Talkshow mit „Hans Glück“ alias Benjamin Gärtner und Pfarrer Klaassen stand im Mittelpunkt. Ganz so glücklich wirkte der Gast nicht, hatte er doch zugunsten seines beruflichen Erfolges Freunde und Familie vernachlässigt. Wie wichtig Beziehungen sind, wurde neben der Talkshow auch an vielen anderen Stellen vermittelt. An den mit Ansprechpartnern und kleinen Geschenken versehenen „Ecken“ zum Beispiel. In der „Erfolgsecke“ gab’s Aktien und Dollars. Die „Beziehungsecke“ lockte mit Herzen, die „Spiel und Spaß-Ecke“ mit Würfeln, die „Superstar-Ecke“ mit CDs und Starfotos. „Beziehungen sind aus“, musste Pfarrer Michael Keil schon nach kurzer Zeit und großem Ansturm schmunzelnd feststellen. Aber auch Aktien, CDs und Würfel waren schnell vergriffen. Aber wie hatte Hans Glück es formuliert: „Was nützt mir ein Super Handy, wenn mich keiner anruft, weil alle mich für arrogant halten?“ Sein Fazit: „Bei Jesus zählt der einzelne Mensch. Wer das begreift, ist ein glücklicher Mensch.“

Dass Erfolg und Geld nicht alles ist und nicht im Vordergrund stehen sollten, war die zentrale Botschaft des Jugendgottesdienstes. Wenn vielleicht auch nicht alle Besucher das für sich so umgesetzt haben wie Hans Glück, genug Stoff zum Nachdenken gab es allemal. 

26.03.2007