Feierten gemeinsam: v.l. Pfarrerin Petra Siekmann-Heide, Landessuperintendent Dietmar Arends, Erzbischof Hans-Josef Becker, Pfarrer Michael Keil und Pastor Wilfried Mikus.

Gemeinsame Wurzeln

Kirche in Barntrup feiert Gottesdienst zum 700-jährigen Jubiläum ökumenisch

Barntrup. Dass Kirche in Barntrup mittendrin ist, wurde im Festgottesdienst aus Anlass des 700-jährigen Bestehens der selbständigen Kirchengemeinde in Barntrup am Sonntag, 24 September, deutlich. Als der Pfarrgemeinderat der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul, der Kirchenvorstand der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde, die Liturginnen und Liturgen, Pfarrerinnen und Pfarrer, der Erzbischof von Paderborn und der Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche durch das Mittelschiff einzogen, waren alle Kirchenbänke dicht gefüllt.

Ökumenisch wurde der Gottesdienst in der heute evangelisch-reformierten Kirche gefeiert, denn als die Kirche vor 700 Jahren gegründet wurde, war sie katholisch. Evangelisch wurde sie erst mehr als 200 Jahre später, in der Reformationszeit. „Es wärmt unser Herz, dass wir diesen Gottesdienst ökumenisch feiern dürfen“, freute sich Pfarrerin Viktoria Keil. Die Kirchen seien in Barntrup gut vernetzt – über jährliche Bibelarbeiten, die Tafelarbeit, die Sternsinger und die Chöre. Auch Landessuperintendent Dietmar Arends fand: „Es ist ein Geschenk, dass wir diesen Tag miteinander feiern dürfen. Es ist unsere gemeinsame Geschichte, es sind unsere gemeinsamen Wurzeln.“ Das 700-jährige Kirchenjubiläum im Jubiläumsjahr „500 Jahre Reformation“ unterstreiche dies auf besondere Weise.

Die Musik des ökumenischen Projektchores unter der Leitung von Beate Schröer und Uwe Rottkamp, des Posaunenchores mit Mitgliedern von Posaunenchören benachbarter Kirchengemeinden unter der Leitung von Landesposaunenwart Christian Kornmaul sowie Horst Rechenberger an der Orgel verdeutlichte das gemeinsame Anliegen der christlichen Kirchen der Region – wie es Erzbischof Hans-Josef Becker in seiner Predigt in Worte fasste: „Über die Konfessionen hinweg wollen wir unseren Alltag vom Wort Gottes prägen lassen, bewusster als sonst. Das theologische Denken, die Formen der Frömmigkeit der ökumenischen Partner verstehen wollen, den Einsatz gegen Not und Leid mehr miteinander zu verknüpfen, um der Welt ein Zeichen zu geben, damit sie glauben kann, darauf kommt es auch über dieses Jahr hinaus an.“ Der vielfältige Ausdruck christlichen Lebens werde bleiben, „aber das Evangelium wird uns mehr und mehr die Einsicht schenken, dass das Gebet zu Christus, das Hören des Wortes Gottes und die Feier der Sakramente uns mit ihm und untereinander verbinden.“

Die Fürbitte zum Abschluss führte noch einmal das gute Miteinander der Kirchen, der Stadt und der Menschen vor Augen: Mitwirkende des katholischen Pfarrgemeinderates, des reformierten Kirchenvorstandes, der Freiwilligen Feuerwehr, der Ostlippischen Tafel sowie Pastor Wilfried Mikus und Pfarrer Michael Keil beteiligten sich daran. Pfarrerin Petra Siekmann-Heide erläuterte, wofür die Kollekte des Gottesdienstes gedacht ist: für die Kinderbibelwoche der Gemeinde und die Arbeit der Flüchtlingshilfe Lippe e.V.

 

 

 

25.09.2017