Martin Luther und das Judentum

Ausstellung und Vorträge in der Christuskirche Detmold

Kreis Lippe. In der Christuskirche Detmold (Kaiser-Wilhelm-Platz) wird im Jubiläumsjahr „500 Jahre Reformation“ am Freitag, 3. März, um 18 Uhr eine Ausstellung eröffnet, die sich mit dem Thema „Martin Luther und das Judentum – Rückblick und Aufbruch“ beschäftigt. Alle Interessierten sind zur Eröffnung eingeladen.

Martin Luther hat ein schwieriges Erbe hinterlassen. Plädierte er in der Anfangszeit der Reformation noch dafür, die Juden menschlich zu behandeln, hat er sie später unerträglich geschmäht und die Anwendung von Gewalt gegen sie gefordert. Durch Wort und Bild ist seine negative Sicht der Juden durch die Jahrhunderte hin wirksam geworden. Das jüdische Selbstbild blieb bedeutungslos, obwohl Jesus, wie Luther anfangs betonte, „ein geborner Jude“ war. Erst nach dem Holocaust haben die evangelischen Kirchen begonnen, sich dem lastenden Erbe von Luthers Judenfeindschaft zu stellen.

Die Ausstellung, die von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und dem Touro College Berlin getragen wird, gibt jüdischen und christlichen Perspektiven Raum. Sie ist bis zum 9. April täglich von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr geöffnet. Veranstalter sind die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V., die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Detmold-West und das Schulreferat der Lippischen Landeskirche. Ein Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung. Den Auftakt macht ein Vortrag von Dr. Oliver Arnhold (Bielefeld) am Donnerstag, 9. März, um 19.30 Uhr über „Die Rezeption von Luthers Judenschriften in der Zeit des Nationalsozialismus durch die Deutschen Christen“. Weitere Informationen und Termine unter www.lippe2017.de .

17.02.2017