Die biblische Sicht

Lippische Landeskirche: Flüchtlinge nicht unter Pauschalverdacht stellen

Kreis Lippe. Die Lippische Landeskirche ist tief betroffen angesichts der Terroranschläge der vergangenen Wochen in Frankreich und Deutschland: „Wir trauern um die Opfer und fühlen mit den Angehörigen. Wir sind erschüttert über so viel Hass und Menschenverachtung“, sagt Kirchenrat Tobias Treseler: „Jetzt ist es besonders wichtig, für zentrale Werte unserer Gesellschaft – Würde des Menschen, Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, Religionsfreiheit – gemeinsam einzustehen.“

Dazu gehöre, die Menschen, die auf der Flucht vor eben solchem Hass und solcher Menschenverachtung nach Deutschland gekommen sind, in der derzeit angespannten Situation nicht unter einen Pauschalverdacht zu stellen und in den Bemühungen um freundliche Aufnahme und Integration nicht nachzulassen. Superintendent Dieter Bökemeier, Flüchtlingsbeauftragter der Lippischen Landeskirche: „Die allermeisten dieser Menschen auf der Flucht kommen zu uns, um hier in Frieden leben zu können. Es sind Muslime darunter, ebenso wie Christen und Menschen anderer Glaubensrichtungen. Viele sind dankbar für die Aufnahme in Deutschland und die große Hilfsbereitschaft, die ihnen hier begegnet.“

Lippische Kirchengemeinden machen jetzt mit Bannern an Kirchtürmen auf die biblische Sicht des Themas aufmerksam. Tobias Treseler: „Denn in der Bibel gibt es viele Geschichten von Flüchtlingen und Fremdlingen und sie ist voller Hinweise zum Umgang mit ihnen.“ So wie in 3. Mose 19, 33: „Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken.“ Und von Jesus ist das Wort überliefert: „Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen“  (Mt 25,35).

01.08.2016