Ulrich Oskamp, Diözesanreferent der Katholischen Landvolk Bewegung im Bistum Münster, sprach zum Thema „christlich-ethische Leitlinien für eine nachhaltige Landwirtschaft nach der Agrarreform“

Evangelischer Bauerntag

Lippische Landeskirche lud nach Schieder ein

Kreis Lippe/Schieder. „Christlich-ethische Leitlinien für eine nachhaltige Landwirtschaft“ standen in diesem Jahr im Mittelpunkt des Evangelischen Bauerntages für Lippe. Gastgeber am Sonntag, 28. Mai, war die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde in Schieder.

Lippische Landwirte mit ihren Familien treffen sich jedes Jahr in einer anderen Gemeinde zum Evangelischen Bauerntag der Lippischen Landeskirche. Etwa hundert Gäste nahmen diesmal teil und wurden durch Heinrich Stiewe, Vorsitzender des Bauernausschusses der Lippischen Landeskirche, begrüßt.  Im Anschluss an den Vortrag bekamen die Zuhörer die Möglichkeit, Fragen an den Referenten zu stellen, Kritik zu üben und ihre eigenen Gedanken zu dem Thema zu äußern. Neben dem von Pfarrer Uwe Sundermann gestalteten Gottesdienst und anschließendem Gespräch und Austausch ging es um das Thema: „Christlich-ethische Leitlinien für eine nachhaltige Landwirtschaft nach der Agrarreform.“ Ulrich Oskamp, Diözesanreferent der katholischen Landvolk Bewegung im Bistum Münster, betonte in seinem Vortrag, dass es gelte, die Beziehungen zwischen Kirche, Landwirten und Konsumenten zu verbessern. Der Öffentlichkeit müssten die positiven Entwicklungen in der Landwirtschaft verdeutlicht werden, die sich in den letzten Jahren vollzogen hätten – zum Beispiel sei die Haltung von Nutztieren viel umweltbewusster und tierfreundlicher geworden. Die Verbraucher hingegen sollten die Landwirtschaft und ihre Produkte wieder mehr wertschätzen lernen, denn Qualität habe ihren Preis und „mit der „Geiz-ist-geil-Mentalität“ tut sich der Konsument keinen Gefallen“, so Oskamp. Vielmehr wirke er damit einer ökologischen Landwirtschaft, die gewisse Kosten mit sich bringt, eher entgegen. Die christliche Kirche sieht er als wichtige Vermittlungsinstanz, die viele Möglichkeiten hat, „das Bindeglied zwischen Landwirtschaft und Gesellschaft zu sein“. Sie müsse sich zum Beispiel einschalten, wenn es um die Wahrung der Schöpfung, also den Schutz der Tiere und ihrer artgerechten Haltung gehe. Sie müsse aber auch immer wieder den Dialog mit der Landbevölkerung suchen und diese bei ihrer Arbeit unterstützen. Letztlich gehe es darum, mit einer nachhaltigen Landwirtschaft die Lebensbedingungen und die Ressourcen für die nächsten Generationen zu erhalten.  Gegen 17 Uhr beendete schließlich Pfarrer Friedrich Wehmeier, Beauftragter der Lippischen Landeskirche für den Dienst auf dem Lande, den Lippischen Bauerntag mit einem Wort auf den Weg, in dem er sich bei allen bedankte, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen hatten. So wie die Frauen vom Landfrauenverband Blomberg, die mit einem reichhaltigen Angebot an Kaffee und Kuchen für die Gäste sorgten. 

30.05.2006