Der Solidarität wegen

Reisen nach Ghana und Togo

In diesen Tagen sind Landessuperintendent Dietmar Arends und der Umweltbeauftragte Heinrich Mühlenmeier zu zwei Reisen nach Ghana und Togo aufgebrochen.

Dietmar Arends besucht die Mitgliedskirchen der Norddeutschen Mission (NM) in Ghana und Togo und nimmt u.a. an der Synode der Evangelisch-Presbyterianischen Kirche in Ghana teil.

Der Umweltbeauftrage reist zusammen mit den Klimaschutz- und Umweltexperten der anderen deutschen Mitgliedskirchen der NM, um die Folgen des Klimawandels und der Umweltbelastungen unseres Lebenstils für die westfafrikanische Region zu zu studieren und zu dokumentieren. Die Reise dauert vom 17. bis 30. August 2014. 

In den letzen Tagen wurde dann immer wieder die Frage gestellt, ob es denn zu verantworten ist, jetzt während der Ebola-Epidemie nach Westafrika zu reisen.

Dr. Emmanuel Noglo von der  Projektstelle “Globalisierung konkret: Klimagerechtigkeit” der Norddeutschen Mission, der ebenfalls Mitglied der Reisegruppe ist, schreibt dazu:

"Eigentlich hatten wir so viel Vorfreude vor unserer Reise nach Ghana und Togo, bis die Nachrichten vom Ebola-Virus verheerend wurden. Von den ca. 1700 infizierten Personen sind ca. 1000 an den Folgen der Erkrankung gestorben. Eine traurige Szene vom Fernsehsender zdf zeigte neulich eine offenbar erkrankte Person, die auf der Straße lag. Alle Anwohner hatten Angst, sie anzufassen. „Wie würdest du reagieren, wenn sie deine Mutter wäre?“ fragte mich meine Frau. Ich konnte direkt keine Antwort geben. Mir blieb –zumindest für einen kurzen Augenblick– die Spucke weg.
Ich fing dann über unsere Freiwilligen (Hannah, Maren, Anna und Lara), die sich gerade in Ho (Ghana) und Kpalimé (Togo) aufhalten, nachzudenken.
308 Millionen Menschen bewohnen den westlichen Teil des afrikanischen Kontinents. Die knapp 1700 Bürger, die infiziert sind und die ca. 1000 Menschen, die gestorben sind, sind selbstverständlich ein Desaster für die Menschheit. Ob es in Guinea (Conakry), in Sierra-Leone, in Liberia oder in Nigeria ist, jeder Tod ist ein Schlag für die Menschen, die unmittelbar vor Ort leben und selbstverständlich für die Menschheit.
Sollte nun unsere Reise abgesagt werden und unsere Freiwilligen der Norddeutschen Mission nach Deutschland zurückgeholt werden?
Zumindest für Ghana und Togo ist noch keine Reisewarnung vom Auswärtigen Amt ausgesprochen worden und heute wurde bekannt gegeben, dass ein Medikament – das bis jetzt nur an Schimpansen und die beiden in Liberia infizierten US-Amerikaner– erfolgreich getestet wurde, nun in Westafrika eingesetzt werden darf, um Schlimmeres zu vermeiden. Ist dies der Beginn einer Hoffnung?
Wie Kristine – Umweltbeauftragte der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg und Reiseteilnehmende – es ausdrücken würde: Wir hoffen, „dass Ebola uns keinen Strich durch die Rechnung macht“. Da das Ebola-Virus nur durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten von erkrankten Personen übertragen wird, ist eine Infektion für uns extrem unwahrscheinlich.
Wir werden sicherlich vorsichtig sein, aber unsere Solidarität für unsere Freiwilligen und Freunde in Ghana und Togo –auch durch diese Reise– zeigen.
Möge Gott uns alle begleiten!"

Die Reisegruppe nutzt die aktuellen technischen Möglichkeiten und wird von unterwegs von der Reise berichten.

 

04.08.2014 Heinrich Mühlenmeier