„Jugend predigt“

Lena Vösgen war auf Einladung der EKD in Wittenberg

Lena Vösgen stellt ihre Predigt am Sonntag, 19. Februar, in Berlebeck vor.

Detmold. „Vorher war ich sehr nervös, aber sobald ich am Pult stand, war die Aufregung weg.“ Lena Vösgen, Abiturientin am Leopoldinum in Detmold, hat eine Predigt gehalten - vor einer Jury in der Stadtkirche zu Wittenberg. Hierhin war sie mit neun weiteren Jugendlichen von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Rahmen des Wettbewerbs „Jugend predigt“ (2011) eingeladen worden.

Rund 40 Jugendliche nahmen mit ihren Predigten am Wettbewerb teil, Lena war bei der Runde der letzten zehn mit dabei. Gewonnen hat letztendlich jemand anders, aber das war nicht so wichtig für sie: „Es war in dem Workshop eine gute Atmosphäre, und wir haben uns untereinander mit den Predigten auch geholfen.“ Worthülsen vermeiden, die eigene Sprache finden, authentisch wirken – Lena hat eine Menge gelernt an dem Wochenende in Wittenberg. Nur etwas mehr theologische Aspekte hätte sie sich in dem Workshop gewünscht, denn Theologie ist das, was sie interessiert und was sie nach dem Abi in Heidelberg studieren möchte. Ob sie danach Pfarrerin werden will, darüber ist sie sich noch nicht im Klaren: „Vielleicht möchte ich auch an der Uni bleiben oder für eine Hilfsorganisation arbeiten.“ Denn neben dem Interesse für die Theologie haben soziale Themen für die 18-jährige eine starke Antriebskraft: „Von klein auf wollte ich, dass es allen Menschen gut geht.“ Heute informiert sie sich über Nachrichtensendungen und Magazine wie „Der Spiegel“ über gesellschaftspolitische Themen in aller Welt.
In Südafrika lebte sie ein Jahr in Kapstadt, und zwar nicht an einer der priviligierten Privatschulen, sondern an einer staatlichen Schule: „Ich war die einzige weiße unter schwarzen Schülerinnen und Schülern. Ich wollte ihr Leben in Südafrika kennen lernen.“ Viel Leid und Armut habe sie erfahren, aber auch, dass christliche Nächstenliebe einiges bewegen kann: „Das hat meinen Glauben sehr geprägt.“ In ihrer Predigt über Kain und Abel, Täter und Opfer, zieht sie die Verbindung zu Näherinnen, die für einen Hungerlohn in Textilfabriken in Bangladesch arbeiten, oder zu den verzweifelten Flüchtlingen, die übers Mittelmeer nach Europa kommen.
Am Sonntag, 19. Februar, um 10 Uhr wird Lena Vösgen im Gottesdienst ihre Predigt, mit der sie beim EKD-Wettbewerb erfolgreich war, in der evangelisch-reformierten Kirche in Berlebeck vorstellen. Berlebecks Pfarrerin Iris Opitz-Hollburg war es auch, die sie auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht hatte. Im Gottesdienst wird es moderne Lobpreis-Musik geben und die Katechumenen der Kirchengemeinde werden ebenfalls mitwirken.
 

03.02.2012