Die Mädchen-Tanzgruppe überwand das „Gier Macht Krieg“ sehr sympathisch durch ein „Gebt alles“.

Engagiert für den Frieden

Kreativ-Tag der Ökumenischen Friedenstage mit mehr als 120 Jugendlichen

Kreis Lippe/Bad Salzuflen. „Brauche ich immer das neueste Handy? Muss ich stets das letzte Wort haben?“ Mit diesen durchaus selbstkritischen Fragen aus ihrem Alltag beschäftigten sich mehr als 120 Katechumenen und Konfirmanden auf der Kreativ-Veranstaltung „Gier Macht Krieg“ am Samstag, 12. November, im Gemeindehaus der ev.-ref. Stadtkirche Bad Salzuflen.

Die Jugendlichen aus sechs Bad Salzufler Kirchengemeinden setzten sich im Rahmen der Ökumenischen Friedenstage 2011 in mehreren Workshops u.a. mit der Aufgabenstellung auseinander, die eigenen Wünsche hinsichtlich ihrer Angemessenheit und Folgen zu überprüfen sowie sich Gedanken über den friedfertigen Umgang miteinander zu machen. Pfarrer Christian Brehme als Vorsitzender der landeskirchlichen „Kammer für öffentliche Verantwortung“, Peter Hebeisen als Vorstand des evangelischen Jugend- und Missionswerks MBK sowie Norbert Koch von der Detmolder katholischen Gemeinde Heilig Kreuz hatten zum Kreativ-Tag eingeladen und zusammen mit weiteren Seminarleitern das Programm der Workshops vorbereitet. Mit dabei waren auch Pfarrerinnen und Pfarrer aus den Bad Salzufler Kirchengemeinden.
Die Ergebnisse wurden in der gemeinsamen Schlussveranstaltung im Gemeindehaus allen Jugendlichen vorgestellt.
Pfarrer Brehme wies darauf hin, dass für die Herstellung der beliebten mobilen Elektrogeräte zahlreiche Rohstoffe benötigt würden. Diese würden immer knapper. Krieg um Rohstoffe sei nicht auszuschließen. Um manche Lagerstätten, z.B. im Kongo, werde bereits seit Jahren mit Waffengewalt gekämpft. Die Antworten der Jugendlichen auf die Frage, welche verheerenden Folgen Kriege nach sich ziehen, wertete Brehme als ermutigendes Zeichen, dass sich die jungen Leute während des Kreativ-Tags engagiert mit den verschiedenen Aspekten eines friedlichen Miteinanders beschäftigt hatten. Die Jugendlichen hätten gelernt, dass Frieden sich „nicht einfach so und von allein“ einstelle. Man müsse ihn erarbeiten, um ihn ringen und lernen, auch auf vermeintlich unverzichtbare Dinge bewusst zu verzichten.
Dass quasi jeder Mensch zumindest ein wenig mitverantwortlich ist für die ganze Welt, wollten die Jugendlichen des Gospel-Workshops vermitteln. Unter der Leitung von Waltraud Huizing, Kantorin an der ev.-ref. Stadtkirche, erarbeiteten sie Michael Jacksons Hit „We are the World“ und präsentierten ihn sehr stimmungsvoll auf der Bühne des Gemeindehauses.
Viel Beifall gab es für die Mädchen, die unter der Anleitung von Mareen Schwartmann, Mitglied der Tanzgruppe „Bailandos“ des Sportvereins TuS Eichholz-Remmighausen, einen Tanz zu „Gebt alles“ der deutschen Pop-Sängerin Cassandra Steen erarbeiteten. Die Choreographie entwickelte sich aus einer anfänglichen Streitszene über ein Durch- und Gegeneinander hin zu einem Miteinander. Schließlich warfen die Mädchen allerlei Bonbons und Süßigkeiten ihrem hoch erfreuten Publikum zu - und bewiesen damit ganz anschaulich, wie ein eigennütziges und streitsüchtiges „Gier Macht Krieg“ überwunden wird durch ein freundliches und einnehmendes „Gebt alles“.
 

18.11.2011