Freiheit, Vorausahnung, Friede

Symbolträchtige Installation „Johannesbäume“ in der Kirche Horn

Die Installation „Johannesbäume“ erinnert an Johannes, den Täufer und Vorläufer Jesu.

Horn/Kreis Lippe. Wer in diesen Tagen die ev.-ref. Stadtkirche Horn betritt, wird dort auf die von Pfarrer Maik Fleck gestaltete Installation „Johannesbäume“ treffen. Zeitpunkt und Titel erinnern an Johannes, den Täufer und Vorläufer Jesu. Seine Geburt wird im Kalender der Kirche am 24. Juni gefeiert, genau ein halbes Jahr bevor der Christbaum mit seinem Glanz in der Kirche steht.

Bei den insgesamt 14 „Johannesbäumen“ handelt es sich um Bäume ohne Laub. Drei von ihnen sind etwas anders als die anderen. Sie tragen einen symbolträchtigen „Schmuck“: einen leeren Vogelbauer als Symbol der Freiheit, ein einfaches Fenster mit Fensterkreuz als Zeichen der Vorausahnung und einen kleinen Tisch als Verweis auf eine in Frieden lebende Gemeinschaft der Menschen. Pfarrer Fleck: „Die Symbole verweisen darauf, was in der Predigt des Johannes wichtig war.“
Johannes habe die Taufe „zur Vergebung der Sünden“ gepredigt. Pfarrer Fleck: „Als er Jesus tauft, öffnet sich der sonst so verschlossene Himmel. Der Horizont der Freiheit reißt auf.“
Johannes habe gewusst, dass mit Jesus etwas Neues anbreche. Maik Fleck erklärt den Symbolgehalt des von ihm benutzten Fensters: „Johannes schaut hinaus und hat Durchblick hin auf Gottes Reich. Dieser Durchblick aber ist der Blick aufs Kreuz, auf den Gott, der für die Menschen einsteht bis zum bitteren Ende.“
Johannes versuche in seiner Predigt konkret zu sagen, wie Menschen leben sollten im Angesicht Gottes. Der gemeinsame Tisch der Menschen verweise auf seine Vision vom Frieden. Maik Fleck: „Der Mitmensch kommt als Gegenüber in den Blick, dem man ins Auge blicken kann, selbst wenn der gedeckte Tisch manchmal ein Tisch ‚im Angesicht meiner Feinde‘ (Psalm 23) ist.“
Ein weiterer Aspekt sei mit den Johannesbäumen verbunden: In der Sprache der Propheten sei der abgeholzte Baum ein Bild für Leben, das fehlgegangen beziehungsweise in einer Sackgasse gelandet sei. Damit sei ein Leben gemeint, das Gott und sein Wort überhört habe. Der Prophet Jesaja berichte, dass das Volk Israel wie ein abgeholzter Baum sei. Er wisse aber auch, dass der Stumpf wieder ausschlagen und Blüte und Frucht bringen werde.
Die Installation „Johannesbäume“ ist in der Kirche noch bis zum 6. Juli zu sehen.

29.06.2011