Jutta Salomon, Fred Niemeyer und Claudia Schreiber vom ehrenamtlichen Credoweg-Team. (von links)

„Fühlen, hören, sehen“

Erlebnisausstellung „Credoweg“ im Tagungshaus Stapelage

Kreis Lippe/Lage-Stapelage. Im Tagungshaus Stapelage ist zurzeit alles ein bisschen anders als gewohnt: Im Foyer steht eine Kiste, die zum Reinfassen und Wühlen auffordert, Bergsteigerattrappen erklimmen angedeutete Steilhänge, der Zugang zum großen Saal ist durch drei Eingänge erreichbar anstatt durch einen - noch bis zum 18. März ist die Erlebnisausstellung„Credoweg“ zu Gast. Jeweils sonntags zwischen 15 und 18 Uhr ist offener Eintritt mit Cafébetrieb für alle, die den Credoweg ausprobieren wollen.

„Es gibt unterschiedliche Zugänge zum Glauben und dabei keine Konkurrenz“, erklärt Pfarrer Fred Niemeyer, der Beauftragte der Lippischen Landeskirche für den Credoweg. Die Besucher wählen einen Zugang in die Ausstellung, erhalten den ersten Impuls und sind schon mittendrin im Nachdenken über den eigenen Standpunkt. Das geschieht durch Anfassen, Lesen und Ausprobieren: Tafeln mit unterschiedlichen Werte-Aussagen laden zum Umarrangieren und Gespräch ein, beim Durchklicken am PC-Bildschirm sieht das Auge manchmal mehr, als in Wirklichkeit da ist, die Knetkugel versinkt nach etwas Nachdenken und Bearbeiten nicht mehr im Wasser.

Fred Niemeyer: „Es geht darum, nicht gleich aufzugeben, sondern weiter zu probieren, die Form zu finden, in der Glaube zu mir passt und mich trägt. Wieviel Zeit nehme ich mir, das für mich auszuprobieren?“

Eine Gruppe von Pfarrern im Schuldienst lässt sich in den Credoweg einführen, um die Ausstellung für Schüler zu testen. Sie zeigen sich beeindruckt und diskutieren, ob die Ausstellung eher für Konfirmandengruppen oder für Schulklassen geeignet ist. Pfarrerin Christa Willwacher- Bahr erteilt an einer Realschule Religionsunterricht: „Die Ausstellung bedarf viel Gesprächsöffnung und ist eine große Herausforderung für eine Klasse mit 25 Schülern.“ Warum aber nicht die Schüler spielerisch den Credoweg ausprobieren lassen? Vielleicht lädt die ein oder andere Station zum Nachdenken ein, auch ohne Begleitung durch Lehrer, meinen andere.

Vor zweieinhalb Jahren entstand die Idee zum Credoweg, seitdem ist um die Pfarrer Fred Niemeyer und Claudia Schreiber ein ehrenamtliches Team gewachsen, das die Ausstellung betreut und weiterentwickelt. 300 m² mit vier Themenbereichen gibt es inzwischen. Die Lippische Landeskirche wird den Credoweg im Rahmen der EKD-Zukunftswerkstatt „Kirche im Aufbruch“ als gelungenes Projekt missionarischer Gemeindearbeit im September in Kassel vorstellen.

Mitglieder des Credoweg-Teams erzählen, was sie zu dem Projekt geführt und daran überzeugt hat. Diplom-Pädagogin Jutta Salomon hat die Ausstellung auf dem Kirchentag in Köln kennen gelernt: „Der Credoweg ist ein missionarisches Projekt, das anspricht und überzeugt, ohne aufdringlich zu sein.“ Auch Ina Kuhlmann engagiert sich gerne: „Die Idee mit den Erlebnisstationen zum Ausprobieren hat mich von Anfang an begeistert“. Das Credoweg-Team steht während der Woche bis zum 18. März für Führungen von Gruppen durch die Ausstellung zur Verfügung - nach Vereinbarung und gegen eine Gebühr, Tel.: 05232/8196, E-Mail: anmelden@credoweg.de.

28.01.2009