Bewahrung der Schöpfung - Umwelttipp des Monats Januar 2009

Die Wegwarte zeigt den Weg

Manchmal wird das Neue Jahr mit guten Vorsätzen begonnen. Man nimmt sich etwas vor, das man erreichen möchte. Dafür kommen in diesem Jahr einige Anregungen von der Wegwarte.

Die Wegwarte ist die Blume des Jahres 2009. Ihr wissenschaftlicher Name lautet Cichorium intybus. Das lässt die Verwandtschaft zu einigen Nutzpflanzen erkennen. Zum Beispiel zum Chicoree. Auch der Endiviensalat gehört dazu. Aber die schönste von ihnen ist die Wegwarte, die man auch unter dem Namen Wegeleuchte kennt. Sie besitzt nämlich leuchtend hellblaue Blüten, die geöffnet sind, wenn die Sonne scheint. Nachmittags schließen sich die Blüten schon wieder. Der Blühtermin reicht von Juli bis Oktober. Es sieht so aus, als besäße die Blüte zahlreiche Blütenblätter. In Wirklichkeit besteht die Blüte aus vielen Einzelblüten. Jedes Blütenblatt gehört zu jeweils einer Blüte. So wie beim Löwenzahn, der ihr verwandtschaftlich nahe steht. Wie der Löwenzahn besitzt die Wegwarte Milchsaft. Wenn Sie sich also bei der Pflanzenbestimmung nicht sicher sein sollten, könnten Sie vorsichtig ein Stängelblatt abzupfen. Dann müsste Milchsaft austreten. Die Stängelblätter sind übrigens zungenartig geformt und die Pflanze erreicht eine Größe von bis zu 1,20 m.

Cichorium intybus bewohnt einen gefährdeten Lebensraum. Und zwar besonnte Restflächen entlang von Parkplätzen und Grundstücksgrenzen, ebenso Wegränder und Böschungen. Die Bedrohung geht vom Menschen aus. Denn heutzutage werden diese typischen Wuchsorte als unordentlich empfunden und beseitigt. Man verschließt den offenen Boden mit Teer oder Pflastersteinen.

Im Neuen Jahr könnte die Blume deshalb zum Wegweiser für einen umweltfreundlichen Lebensstil werden. Wenn Sie weniger mit dem Auto fahren und stattdessen mehr zu Fuß, mit dem Fahrrad, im Bus oder in Fahrgemeinschaften unterwegs sind, dann sind Sie schon auf dem richtigen Weg. Denn Autos verursachen Flächenversiegelung für Straßen und Stellplätze. Sie könnten bei Spaziergängen Freunde und Familie auf die Wegwarte aufmerksam machen. Die bewusste Wahrnehmung von Tieren und Pflanzen in unserer Umgebung ist der erste Schritt zum Naturschutz. Vielleicht haben Sie die Möglichkeit, die Wegwarte in Ihrem Garten anzusiedeln. Sie benötigt einen vollbesonnten Standort, der höchstens einmal im Jahr und zwar im Herbst gemäht wird. Das Saatgut können Sie bei der Loki Schmidt Stiftung (www.stiftung-naturschutz-hh.de) oder unter www.rieger-hofmann.de erwerben. Vielleicht erscheint im ersten Jahr nur eine Blattrosette. Die Blüte kommt im darauffolgenden Jahr. Dann erhalten Sie die Belohnung für Ihr Umwelt-Engagement.

19.12.2008