Fülle in den Kirchen

Musik, Kunst und Kultur in Lemgos Innenstadt

In St. Marien dirigierte Christian Kornmaul (rechts) die rund 100 Bläser und Rainer Johannes Homburg die weit mehr als 200 Sänger.

Kreis Lippe/Lemgo. Nach dem Eröffnungsgottesdienst des 2. Ökumenischen Kirchentags in Lippe auf dem Lemgoer Marktplatz am Freitag, 16. Mai, strömten die Gottesdienstbesucher in fünf Lemgoer Innenstadtkirchen. Dort erwartete sie ein vielgestaltiges Musik- und Kulturprogramm. Auch die Stiftung Eben-Ezer lud zu einem kreativen Abend der Offenen Tür in ihre Kunstwerkstatt in der Mittelstraße ein.

Rund 100 Bläser des Lippischen Posaunendienstes und weit mehr als 200 Sänger und Sängerinnen des Verbandes Evangelischer Kirchenchöre in

Lippe verwandelten die St. Marien-Kirche in einen Konzertsaal. Lieder aus dem Kirchentag-Liederheft wurden unter der Leitung von Landesposaunenwart Christian Kornmaul und St. Marien-Kantor Rainer Johannes Homburg begeistert gesungen. Gleich mehrfach wurde das Kirchentag-Mottolied „Bring Leben ins Leben!“ angestimmt, das Kantor Volker Stenger (Lage) eigens für das Großereignis komponiert und getextet hatte.

Das Gebetskonzert der „Feierabendband“ aus Bünde in der St. Pauli-Kirche richtete sich an ein jüngeres Publikum. Die vier Musiker überzeugten die etwa 200 zumeist jugendlichen Zuhörer mit rockigen und lyrischen Songs. Immer wieder brandete stürmischer Beifall während des sehr professionellen Konzerts auf.

Zur selben Zeit unterhielt der Kirchenkabarettist Matthias Schlicht im Gemeindezentrum St. Johann eine große Zuhörerschar mit satirischen

Seitenhieben auf Kirche und Politik. Im fast überfüllten Gemeindezentrum genossen die Besucher die treffsicheren Pointen des promovierten Theologen, der im Hauptberuf Studiendirektor im Kloster Loccum ist. Erst nachdem Matthias Schlicht eine Zugabe aus der Feder seines „Lehrmeisters“ Hanns Dieter Hüsch gegeben hatte, entließ das restlos begeisterte Publikum ihn von der Bühne.

Sehr viel ruhiger ging es im Gemeindezentrum St. Nicolai zu. Die Künstlerin Regina Piesbergen hatte zum Motto des Kirchentags „Bring Leben ins Leben!“ zwei Bilder gemalt und erläuterte diese dem Publikum. Der Gesprächs- und Kunstabend wurde kammermusikalisch begleitet von Anton Sjarov an der Violine und Willi Grote an der Konzertgitarre.

In der katholischen Heilig-Geist-Kirche wurden Kirchenführungen angeboten, während die Stiftung Eben-Ezer die Stunden nach der Kirchentagseröffnung nutzte, ihre Kunstwerkstatt einem breiteren Publikum vorzustellen. Unter dem Motto „Kunst kennt keine Behinderung“ wurden Bilder von Menschen mit und ohne Behinderungen ausgestellt und zum Kauf angeboten. Wer etwas Ruhe mitgebracht hatte, konnte selbst zum Künstler werden und ein eigenes Bild malen.

19.05.2008